Echte Vielfalt

11. Dezember 2020

Was ist Homofeindlichkeit?

Homofeindlichkeit, auch bekannt als Homophobie, wird als negative Einstellungen, Vorurteile und Ablehnung gegenüber homosexuellen Menschen definiert. Das Wort geht auf die griechischen Wörter „homos“ =gleich und „phobos“= Angst zurück. Erstmals kam der Begriff gegen Ende der 60er Jahre auf, als der amerikanische Psychologe George Weinberg ihn in einem Artikel verwendete.

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Mitunter wird Kritik am Begriff der Homophobie geübt, da der Wortteil „phobie“ auch für eine Angststörung steht. Viele homophobe Menschen haben jedoch nicht direkt Angst vor homosexuellen Menschen, sondern weisen eher eine Abneigung und Feindseligkeit auf.

Wissenschaftliche Forschung zu Homofeindlichkeit gibt es zum Beispiel in der Sozialpsychologie. Hier betrachten Wissenschaftler*innen die Homophobie in verschiedenen Dimensionen, die affektive, die kognitive und die verhaltensbezogene Homophobie. Bei der affektiven Homophobie geht es um unangenehme Gefühle, die jemand empfindet, zum Beispiel beim Anblick eines Kusses zwischen zwei Männern. Die kognitive Komponente von Homophobie bezieht sich auf Einstellungen, z.B. wenn bestimmte Rechte für homosexuelle Menschen abgelehnt werden. Die verhaltensbezogene Ausprägung schließlich umfasst das Handeln von homophoben Menschen, zum Beispiel abwertende Äußerungen oder auch Gewalt.

Ein in der Forschung oft eingesetztes Instrument, um Homophobie zu messen, ist der „Index of Homophobia“. Hier wird mit einem Fragebogen abgefragt, wie Menschen verschiedene Aspekte von Homosexualität bewerten. Auch zu den Ursachen von Homophobie wird geforscht: Einflussfaktoren auf die Ausprägung der Homophobie sind zum Beispiel das Geschlecht, Religiosität oder die Erziehung von Personen.

In den Sozialwissenschaften wir Homofeindlichkeit gemeinsam mit den Konzepten Sexismus, Rassismus und Antisemitismus als Phänomen der „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ verstanden. Ähnlich wie bei Rassismus kann es dabei helfen, Menschen am besten schon früh in Kontakt mit queeren Personen zu bringen, um Vorurteile abzubauen und Wissen zu vermitteln. 

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