Echte Vielfalt

1. August 2022

Affenpocken: Weltgesundheitsorganisation empfiehlt schwulen und bisexuellen Männern die Zahl ihrer Sexualpartner zu reduzieren

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat schwulen und bisexuellen Männern empfohlen, die Zahl ihrer Sexualpartner zu reduzieren, um die Ausbreitung der Affenpocken einzudämmen.

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Der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, bestätigte am Mittwoch (27. Juli), dass bisher mehr als 18.000 Fälle von Affenpocken außerhalb der Länder, in denen das Virus endemisch ist, aufgetreten sind, mehr als 70 Prozent davon in Europa. Die Krankheit verläuft jedoch in der Regel mild, und es wurden nur fünf Todesfälle gemeldet.

Obwohl der Ausbruch weiter zunimmt, sagte Ghebreyesus bei der Pressekonferenz, dass er noch gestoppt werden könne. Er rief die Länder auf der ganzen Welt dazu auf, „das Risiko ernst zu nehmen“ und „die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Übertragung zu stoppen“: „Für Männer, die Sex mit Männern haben, bedeutet dies, die Zahl ihrer Sexualpartner zu reduzieren, den Sex mit neuen Partnern zu überdenken und mit jedem neuen Partner die Kontaktdaten auszutauschen, um bei Bedarf nachfassen zu können“. In allen Ländern müsse der Schwerpunkt darauf liegen, die Gemeinschaften von Männern, die Sex mit Männern haben, einzubinden und zu befähigen, das Risiko einer Infektion und Weiterübertragung zu verringern, die Infizierten zu versorgen und die Menschenrechte und die Menschenwürde zu wahren.

Ghebreyesus wies jedoch darauf hin, dass „Stigmatisierung und Diskriminierung genauso gefährlich sein können wie jedes Virus und den Ausbruch der Krankheit fördern können“. Er fügte hinzu: „Wie wir bei COVID-19 gesehen haben, können sich Fehlinformationen und Desinformationen im Internet schnell verbreiten, daher rufen wir soziale Medienplattformen, Technologieunternehmen und Nachrichtenorganisationen auf, mit uns zusammenzuarbeiten, um schädliche Informationen zu verhindern und ihnen entgegenzuwirken.“ So betonte er, dass, obwohl 98 Prozent der Fälle unter Männern aufgetreten sind, die Sex mit Männern haben, „jede*r, die*der dem ausgesetzt ist, die Affenpocken bekommen kann“.

In Bezug auf die Impfprogramme räumte der WHO-Direktor ein, dass es weltweit Probleme mit der Versorgung mit Pockenimpfstoffen gebe, die auch für die Impfung gegen Affenpocken verwendet werden können. Die WHO stehe jedoch mit verschiedenen Ländern in Kontakt, um deren Versorgungsbedarf zu ermitteln, und fügte hinzu: „Die WHO fordert Länder, die über Pockenimpfstoffe verfügen, auf, diese mit Ländern zu teilen, die keine haben“.

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