Echte Vielfalt

17. Februar 2023

Auch Pop ist politisch: Ein positives Ereignis bei den diesjährigen Grammy Awards

Am 05. Februar dieses Jahres wurde in Los Angeles bei den 65. Grammy Awards der wichtigste US-amerikanische Musikpreis verliehen. Dabei ging der Grammy in der Kategorie ‚Beste Popdarbietung eines Duos/einer Gruppe‘ in diesem Jahr an Kim Petras und Sam Smith. Sie gewannen die Auszeichnung für ihren Song „Unholy“.

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Der Song handelt von einem Familienvater, der sich in einem „Body Shop“ (Stripclub) vergnügt, während seine Frau zu Hause ist. Das Thema ist für Musik und Film keine Neuheit und dennoch entfaltet der Song seine Wirkung gerade durch den Kontrast zwischen dem vorschnell assoziierten „Mann – Frau“ Konflikt durch den Text und dem klaren Bruch des Videos mit binären Vorstellungen.

Die in Köln geborene Sängerin Kim Petras ist damit die erste trans Person, die mit einem Grammy ausgezeichnet wurde, so der Stern. Zwar hatte bereits die Komponistin Wendy Carlos in den Siebzigerjahren drei Grammys gewonnen (rnd), sich allerdings erst später als trans Person geoutet. Sam Smith hingegen ist zugleich der*die erste Künstler*in mit einem Grammy, der*die sich als nicht binär versteht.

Wie Petras nun gegenüber dem Magazin Variety berichtete, sahen die Plattenfirmen ihre Musik bis dato eher als Nischenmusik für Trans-Klubs. Die Plattenfirmen wussten nicht recht, wie sie ihre Musik vermarkten sollten. Im Oktober letzten Jahres stieg Unholy dann auf Platz drei in den „Billboard Hot 100“ und kletterte einen Monat später auf Platz eins.

Damit haben Smith und Petras, wie sie selbst sagen, gegenüber den Plattenfirmen bewiesen, dass Tanzkünstler*innen und Nichtbinäre keine Nische, sondern genauso Mainstream sein können. In ihrer Dankesrede betonte Petras allerdings, dass sie mit diesem Sieg auf den Schultern von Legenden stehe: „Ich will nur all den unglaublichen Transgender-Legenden vor mir danken, die diese Türen für mich eingetreten haben, damit ich heute Abend hier sein kann“, zitiert schwulissimo. Dabei spielt sie vor allem SOPHIE an, die ein Vorbild für Petras sei und damals als erste führende trans Künstlerin für einen Grammy in der Kategorie Danke/Electric nominiert wurde.

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