Echte Vielfalt

29. Juli 2022

Berlin Pride: Deutsche Polizei meldet mutmaßlich homophobe Vorfälle

Bei einem Vorfall wurden zwei Mädchen und ein Junge im Berliner Stadtteil Mitte von einer Gruppe von neun Personen angegriffen. An anderer Stelle in der Hauptstadt wurde ein Mann in den frühen Morgenstunden des Sonntags körperlich angegriffen.

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Wie DW berichtete, teilte die Polizei mit, dass in Berlin während der Pride-Feierlichkeiten zwei offensichtlich homophobe Angriffe gemeldet wurden.

In einem Fall wurden zwei Mädchen im Alter von 16 und 17 Jahren und ein Junge im Alter von 15 Jahren am Samstagabend im Berliner Stadtteil Mitte von einer Gruppe von neun Personen angegriffen. Die Gruppe habe sich den beiden Mädchen genähert und LGBTI-feindliche Bemerkungen gemacht, berichtete die Polizei. Ein Mann aus der Gruppe habe die 16-Jährige so am Kopf geschlagen, dass sie hinfiel. Als sie wieder aufstand, habe er sie nochmal ins Gesicht geschlagen. Das Mädchen erlitt leichte körperliche Verletzungen, unter anderem eine Wunde an der Lippe.

Unabhängig davon beleidigte am Sonntagnacht in Berlin-Mitte eine Gruppe von acht Personen einen 32-jährigen Mann. Als der Mann versuchte, wegzulaufen, habe die Gruppe ihn eingeholt und angegriffen, indem sie auf seinen Kopf und Oberkörper eintraten, während er am Boden lag. Eine Passantin sah den Angriff und habe sich vor das Opfer gestellt, woraufhin die Angreifer*innen flüchteten.

Die Feierlichkeiten zum Christopher Street Day in Berlin zogen nach Angaben der Polizei rund 350.000 Teilnehmer*innen an. Die Parade selbst verlief nach Angaben der Polizei friedlich. In diesem Jahr fand die Parade zum ersten Mal seit dem Beginn der Pandemie weitgehend ohne Einschränkungen statt. Im Jahr 2021 war die Feier aufgrund von COVID-19-bedingten Einschränkungen kleiner, und im Jahr 2020 wurde sie praktisch nicht abgehalten.

Die Berliner Pride, in Deutschland als Christopher Street Day (CSD) bekannt, begann am Samstag mit der Klage der Regierenden Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, dass sexuelle Minderheiten immer noch diskriminiert würden: „Auch heute noch werden Menschen, die der LGBTIQ+-Community angehören, ausgegrenzt und sogar körperlich angegriffen“, sagte sie. „Wir müssen deshalb entschieden gegen Hass und Ausgrenzung vorgehen.“

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