Echte Vielfalt

28. Februar 2018

Max ist Marie in Schleswig-Holstein

Mit bewegenden Fotografien macht die neue Ausstellung in Schleswig-Holstein auf ein in der Gesellschaft nach wie vor eher unbekanntes Thema aufmerksam: die Transidentität. Unter dem Titel „Max ist Marie – mein Sohn ist meine Tochter ist mein Kind“ sind Werke der Hamburger Fotografin Kathrin Stahl zu sehen.

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Thema in die Normalität holen.

Sie wolle das Thema in die Normalität holen. „Als etwas, das ganz einfach da ist, so wie es ist“, erläutert die Künstlerin. Sie möchte zeigen, was transidente Frauen und Männer bewegt, was sie erfahren und auch, was sie erleiden müssen. Transidente Menschen, sind im „falschen“ Geschlecht geboren. Sie merken bereits als Kind, dass sie anders sind, als andere Mädchen oder Jungen. Für sie beginnt damit eine Zeit des „Sich Verstellens“, um akzeptiert zu werden. Kathrin Stahl: „Sie passen sich an das Geschlecht an, in das sie geboren wurden. Das kostet oft über viele Jahre hinweg unbeschreiblich viel Kraft. Um überleben zu können, müssen sie irgendwann aus diesem Lebensmuster ausbrechen.“

Die Künstlerin begann ihr Text-Foto-Projekt mit einem Porträt ihrer Tochter Marie, die einmal ihr Sohn Max war. „Ich möchte etwas in den Köpfen der Menschen bewegen, denen das Thema Transidentität fremd ist“, sagt Kathrin Stahl. Im Lauf der Zeit kamen weitere Porträts von transidenten Menschen hinzu, die sich an dem Projekt beteiligen mochten. Ihre Überzeugung war und ist, dass „Max ist Marie“ etwas bewegen kann.

Geschichten von Mut und Stärke

Die Fotos seien sehr bewusst in Schwarz-Weiß gehalten, sagt Stahl: „Es spiegelt unser aller Schwarz-Weiß-Denken wider, wenn es um ein Anders-Sein geht.“ Zu sehen sind transidente Menschen in ihrer Umgebung: mit Partner, mit Kind, mit Hund oder alleine lebend – Menschen eben.

Während die Bilder die Normalität dieser Leben betonen, blicken die begleitenden Texte auf die individuelle Geschichte hinter jedem Porträt. Die Texte sind beeindruckend und machen nachdenklich. Sie handeln von Verletzungen, Selbstzweifeln und von unglaublich viel Mut und Stärke. Sie erzählen aber auch vom „kleinen Glück im Alltag“ und von Menschen, die für andere da sind.

Mehr Infos unter:

Das Begleitheft zur Ausstellung gibt es hier zum Download (PDF 2,0 MB).

Die Fotoausstellung war an folgenden Orten zu sehen:

    • 07. Dez. bis 31. Dez. 2017 in Heide (Museum Lüttenheid)
    • 02. Feb. bis 02. März 2018 in Bredstedt (Amtsgebäude)
    • 05. März bis 27. Apr. 2018 in Flensburg (Haus der Familie)
    • 03. Mai bis 17. Mai 2018 in Friedrichstadt (Bücherei / Rathaus)

 

Die Ausstellung wird im Rahmen des Aktionsplans „Echte Vielfalt“ vom Ministerium für Soziales, Gesundheit Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein gefördert.

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