Ein Jahr nach der Verabschiedung eines weithin kritisierten Gesetzes, das als Rückschlag für die LGBTQ-Gemeinschaft angesehen wird, nahmen tausende am Samstag am jährlichen Budapest Pride-Marsch teil, um die Rechte von LGBTQ zu verteidigen.
Das Gesetz, welches 2021 verabschiedet wurde, verbietet die Förderung und Verbreitung von Medien für unter 18-Jährige, die Informationen über Homosexualität und Geschlechtsumwandlung enthalten. „Es ist ein Mittel, um Menschen zu spalten und gegeneinander auszuspielen“, sagte ein Teilnehmer des Marsches laut DW. Die Europäische Kommission hatte Ungarn Anfang Juli wegen des Gesetzes verklagt.
Ministerpräsident Viktor Orban jedoch bekräftigte am Samstag in einer Rede in Rumänien seine Unterstützung für die Position der Regierung zu dem Gesetz: „Der Vater ist ein Mann, die Mutter ist eine Frau, lasst unsere Kinder in Ruhe“, sagte er und wies den „westlichen Unsinn“ zu diesem Thema zurück. Das Gesetz wurde von Orbans Regierung als Maßnahme zum Schutz der Kinder propagiert. Es verbietet die Förderung und Verbreitung von Medien, die Informationen über Homosexualität und Geschlechtsanpassung enthalten, für Personen unter 18 Jahren.
Ungarn erkennt seit 2018 Lebenspartner*innenschaften zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren an. Geschlechtsanpassungen und die Anerkennung nicht-binärer Geschlechter sind in dem Land weiterhin illegal. „Wir sind eine rückständige Gesellschaft“, sagte eine Frau, die an der Demonstration teilnahm, um ihren Sohn zu unterstützen. „Ich kann nicht akzeptieren, dass er in seinem eigenen Land als Bürger zweiter Klasse angesehen wird“, fügte sie hinzu. Gegendemonstrant*innen trugen Transparente, auf denen Homosexualität mit Pädophilie verglichen wurde.