Echte Vielfalt

19. Mai 2022

Was bedeutet es, pansexuell zu sein?

„Ich bin eine pansexuelle nicht-binäre Person, die sich zu Menschen aller Geschlechter hingezogen fühlt. Es war eine schwierige Reise, herauszufinden, wie genau ich meine Sexualität bezeichnen sollte, denn als ich Anfang der 2010er Jahre erwachsen wurde, gab es nicht viel pansexuelle Sichtbarkeit,“ erzählt Cáne López. Zehn Jahre später sieht das anders aus: Mittlerweile haben sich sogar Stars wie Miley Cyrus und Janelle Monae als pansexuell geoutet. Doch was bedeutet es, pansexuell zu sein?

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Pansexuell zu sein bedeutet, dass man sich zu Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht hingezogen fühlt, und nicht aufgrund ihres Geschlechts. Oder in den Worten von Lopez, einem*einer Autor*in des queeren Online-Magazins them: „Pan bedeutet, offen zu sein für alles, was mit Liebe zu tun hat, egal ob man auf das Geschlecht achtet oder nicht. Es bedeutet, dass man versteht, dass romantische, emotionale und möglicherweise sexuelle Anziehung auf die Energie ausgerichtet ist, die man von den Menschen empfängt“.

Dem Oxford English Dictionary zufolge wurde der Begriff pansexuell erstmals 1914 im Journal of Abnormal Psychology verwendet, um sexuelle Gefühle gegenüber jede*n zu beschreiben. Seitdem hat sich der Begriff zu etwas entwickelt, das Menschen mit Stolz tragen, ein Begriff, der die Anziehung zu Menschen aller Geschlechter oder gar keinem Geschlecht beschreibt. In einem Bericht der Human Rights Campaign aus dem Jahr 2018 gaben 14 % der LGBTQ+-Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren an, pansexuell zu sein.

Bei Pansexualität gehe es wirklich darum, über den Tellerrand zu schauen und zu sagen: ‚Hey, wir wollen, dass sich alle so zeigen, wie sie sind“, so Jay Watts, pansexuelle Sexualberaterin und Gründerin des Center for Empowered Sexual Wellness. „Für manche Menschen ist das schwer zu begreifen, weil wir als Gesellschaft nicht gut darin sind, uns so zu zeigen“. Vielmehr, so ließe sich argumentieren, zeigen wir uns im Rahmen binärer Genderkonstrukte, die unser Verhalten und unsere Erwartungen prägen. Wichtig sei deswegen, so Watts, Menschen nach ihrer persönlichen Identität zu fragen (wenn es angemessen und respektvoll ist), anstatt etwas über sie zu vermuten.

Lesen Sie hier einen Artikel, der Missverständnisse über Pansexualität richtigstellt.

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