Die Berliner Uhlala Group hat ihren neuen Pride Champion Index veröffentlicht, mit dem seit 2019 das Engagement von Unternehmen und Institutionen in deutschsprachigen Ländern für ihre LGBTQIA+-Beschäftigten gemessen wird. Der Index (ehemals Pride Index) dient nicht nur als Orientierung für queere Jobsuchende, sondern auch als Steuerungsinstrument, das Unternehmen zeigt, wie inklusiv ihre Arbeitskultur tatsächlich ist.
Was der Pride Champion Index ist
Der Pride Champion Index ist ein umfassendes Benchmarking- und Audit-Verfahren, das Organisationen danach bewertet, wie gut sie queere Mitarbeitende schützen, einbinden und sichtbar unterstützen. Teilnehmende Unternehmen durchlaufen einen detaillierten Fragenkatalog, der zentrale Handlungsfelder abfragt:
- Strategie & Governance: Existenz klarer Diversity-Ziele, Leitlinien und Verantwortlichkeiten.
- Personal- und Führungsprozesse: Inklusive Rekrutierung, Weiterbildung, Beschwerdemechanismen, Schutzrichtlinien.
- Unternehmenskultur & Community-Building: Queere Netzwerke, Allies-Programme, interne Austauschformate.
- Kommunikation & Sichtbarkeit: Interne wie externe Kommunikation zu Vielfalt und Pride.
- Monitoring & Erfolgsmessung: Messbarkeit von Fortschritten und Verankerung in der Führungsebene.
Je nach erreichter Punktzahl werden Auszeichnungen wie Gold, Silber oder Bronze vergeben. Ziel ist es, Inklusion quantifizierbar zu machen und zugleich Anreize für strukturelle Verbesserungen zu schaffen.
Rekordwerte trotz rückläufiger Teilnahme
Während die Zahl der Teilnehmer*innen erneut gesunken ist – von 54 im Vorjahr auf nun 46 Organisationen und deutlich weniger als über 70 vor zwei Jahren –, ziehen die Macher*innen eine überraschend positive Bilanz: Das durchschnittliche Engagement liegt so hoch wie nie.
- Großunternehmen erzielten im Schnitt 90 Prozent und damit einen historischen Höchststand.
- Kleine und mittelständische Unternehmen erreichten 87 Prozent.
- Öffentliche Institutionen liegen mit 85 Prozent knapp dahinter.
Im Branchenvergleich führen Versicherungen mit rund 99 Prozent die Liste an, während die Rechtsbranche mit 72 Prozent das Schlusslicht bildet.
Stuart Bruce Cameron, Gründer der Uhlala Group, betont die gesellschaftliche Bedeutung des diesjährigen Ergebnisses: „2025 ist das Jahr, in dem sichtbar wird, welche Organisationen ihre Werte nicht nur formulieren, sondern messbar machen. Die Teilnahme am Pride Champion Audit ist kein Imageprojekt, sondern eine bewusste Entscheidung für Verantwortung.“
Unternehmen mit voller Punktzahl
Unter den diesjährigen Spitzenreitern mit 100 Prozent finden sich drei prominente Namen:
- Bayer (Leverkusen)
- Rewe (Köln)
- Allianz (Berlin)
Diese Unternehmen konnten in allen geprüften Kategorien überzeugen, von Governance über Personalprozesse bis hin zur sichtbaren Unterstützung queerer Mitarbeitender.
Orientierungshilfe für queere Fachkräfte
Der Pride Champion Index versteht sich als Kompass für queere Menschen, die nach Arbeitgebern suchen, die Diversity ernst nehmen und eine wertschätzende, diskriminierungsfreie Arbeitskultur fördern. Gleichzeitig zeigt das Ranking Organisationen, wo noch Handlungsspielräume bestehen und welche Maßnahmen ihre Inklusionsarbeit nachhaltig stärken können.
