Echte Vielfalt

Arbeit

Kurz nach seiner Amtseinführung kippte der neue Präsident der USA, Joe Biden, das Verbot für trans* Personen im US-Militär.

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Durch eine exekutive Anordnung Bidens wurde das von Donald Trump im Jahr 2018 erlassene Verbot aufgehoben. Eine der offiziellen Begründungen für die hoch umstrittene Anordnung Trumps lautete damals, trans* Soldat*innen hätten spezielle medizinische Bedürfnisse, und seien daher eine finanzielle und logistische Belastung für das Verteidigungsministerium. Zuvor war es unter der Regierung Obamas, Trumps Vorgänger, zu einer Inklusion von trans* Menschen in die Streitkräfte gekommen. Transgeschlechtlichen Menschen war es erlaubt, im Militär zu dienen, ohne ihre Identität verbergen zu müssen.

Das weiße Haus erklärte nach der Aufhebung des Verbotes: „Präsident Biden ist davon überzeugt, dass die Geschlechtsidentität kein Hindernis für den Militärdienst sein sollte und dass Amerikas Stärke in seiner Vielfalt liegt".

Zuvor hatte sich bereits der neue Verteidigungsminister, Austin, dafür ausgesprochen, das Verbot zu kippen. "Wenn man fit und qualifiziert ist, um zu dienen, sollte man dienen dürfen", sagte Austin.

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Im aktuellen „SZ Magazin“ outen sich 185 Schauspieler*innen öffentlich als schwul, lesbisch, bisexuell, trans*, non-binär oder queer. Mit der Initiative unter dem Hashtag #actout wollen sie mehr Sichtbarkeit und Anerkennung für vielfältige Lebensweisen in der Theater-, Film- und Fernsehbranche schaffen. „Bisher konnten wir in unserem Beruf mit unserem Privatleben nicht offen umgehen, ohne dabei berufliche Konsequenzen zu fürchten“ heißt es in dem dazugehörigen Manifest, welches in über 16 Sprachen übersetzt wurde.

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Viele der Mitglieder der Initiative hätten die Erfahrung gemacht, dass ihnen zum Beispiel von Caster*innen oder Regisseur*innen geraten worden sei, ihre sexuelle Orientierung oder ihr Gender geheimzuhalten, um die eigene Karriere nicht zu gefährden.

Unter den Personen findet sich unter anderem auch die Schauspielerin Ulrike Folkerts, auch bekannt mit ihrer Rolle als Tatortkommissarin Lena Odenthal.

Diversität sei in Deutschland schon längst gesellschaftlich gelebte Realität, schreibt die Gruppe. Dies werde aber noch nicht ausreichend in  Film und Fernsehen abgebildet. 

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Nach einer langen Geschichte der institutionellen Diskriminierung schwuler Soldaten öffnet sich die Bundeswehr und arbeitet die Vergangenheit auf.

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Die Bundeswehr vermittelt ein Bild eines toleranten Arbeitgebers, und bekennt sich zur einer vielfältigen Gesellschaft.  Auch rechtlich sind heute homosexuelle Soldat*innen mit heterosexuellen Angehörigen in der Bundeswehr gleichgestellt. Das Soldatinnen- und Soldaten-Gleichbehandlungsgesetz hat das Ziel, Diskriminierung von Soldat*innen unter anderem auf Grund der sexuellen Identität zu verhindern.

Doch dies war nicht immer so. Bis 1969 mussten Soldaten, die nach dem ehemaligen § 175 des Strafgesetzbuches verurteilt wurden, auch bei der Bundeswehr mit Konsequenzen rechnen. Dazu gehörten zum Beispiel die Herabsetzung ihres Dienstgrades oder eine Entlassung. Nachdem Homosexualität schließlich entkriminalisiert worden war,  ergab  1970 ein Urteil des  Bundesverwaltungsgericht, dass einvernehmliche homosexuelle Handlungen außerhalb des Dienstes kein Dienstvergehen darstellen. Trotzdem ging die Diskriminierung auch nach den Gesetzesreformen weiter. Erst im Jahre 2000 wurde durch das Bundesministerium der Verteidigung der Erlass zur „Personalführung homosexueller Soldaten“ aufgehoben, und in der Folge eine  „Führungshilfe für Vorgesetzte – Umgang mit Sexualität“ veröffentlicht Die Verpflichtung zur Kameradschaft beinhalte auch Toleranz gegenüber verschiedenen Formen der sexuellen Orientierung, heißt es darin. Die eigenen Lebensentwürfe könnten nicht zum Maßstab für andere gemacht werden.

Studie untersucht die Diskriminierungsgeschichte und den Umgang mit Homosexualität in der Bundeswehr

Eine systematische Aufarbeitung der Diskriminierung schwuler Soldaten erfolgte nun erstmals durch die Studie „Zwischen Tabu und Toleranz". In der Studie wurde der Umgang der Bundeswehr mit Homosexuellen von 1955 bis zur Jahrtausendwende untersucht und die Ergebnisse im September vom Bundesministerium für Verteidigung vorgestellt. Sie liefert einen ausführlichen Einblick in die bis zur Jahrtausendwende praktizierte systematische Diskriminierung und Verfolgung von schwulen Soldaten innerhalb der Bundeswehr.  So wurde eine gleichgeschlechtliche Orientierung als Sicherheitsrisiko aufgefasst und verhinderte eine Offizierskarriere.  Autor der Studie ist Oberstleutnant und Militärhistoriker Klaus Storkmann. Für seine Forschung sprach er mit mehr als 60 Zeitzeug*innen, und wertete Archivdokumente aus.

Gesetz zur Rehabilitierung diskriminierter schwuler Soldaten geplant

Das Verteidigungsministerium hat im Zusammenhang mit der Studie auch einen Gesetzesentwurf zur Rehabilitierung und Entschädigung von schwulen Bundeswehrsoldaten vorgelegt, die auf Grund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert worden sind. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer bezeichnete die Diskriminierung von Soldaten auf Grund ihrer sexuellen Orientierung als "beschämend und unerhört" und bat die Betroffenen um Entschuldigung.

LGBTI-Organisationen begrüßten den Gesetzesentwurf, sehen aber noch Nachbesserungsbedarf. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung des LGBTI-Bundeswehrverbandes QueerBw, der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti), der Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren (BISS) und der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) hervor.

In Deutschland engagiert sich der Verein QueerBw für die Rechte und Interessen aller queeren Angehörigen der Bundeswehr. Der Verein wurde im Jahre 2002 als Arbeitskreis Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr e. V (AHsAB) gegründet. Der Verein möchte Diskriminierung und Benachteiligung bekämpfen und nimmt dazu Kontakt mit Führungskräften auf sowie bietet Beratung und Aufklärung rund um Fragen zu Homosexualität in der Bundeswehr an. Dazu fordert QueerBW auch die Einrichtung von Ansprechstellen innerhalb der Bundeswehr und ein zentrales Diversity Management. Seit langem schon fordert die Organisation eine Rehabilitierung von Soldat*innen, die auf Grund ihrer sexuellen Orientierung benachteiligt worden sind.

In einem Interview auf der Webseite des Verteidigungsministeriums äußert sich Leutnant Sven Bäring, Vorsitzender von QueerBW, zu den aktuellen Entwicklungen um die historische Aufarbeitung: „Bis vor 20 Jahren gab es in der Bundeswehr ein de facto Berufsverbot für homosexuelle Soldaten. Es war ja keine heimliche oder indirekte Diskriminierung – im Gegenteil: Man kann in den Vorschriften nachlesen, wie Homosexuelle systematisch ausgegrenzt wurden, dass sie weniger Wert waren als andere Soldaten.“ Bäring plädiert in diesem Zusammenhang auch dafür, die Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Vielfalt zu einem verpflichtenden Teil der soldatischen Ausbildung zu machen.

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Weltaidstag: Für ein offenes und respektvolles Miteinander im Beruf: Heiner Garg unterzeichnet Arbeitgeberdeklaration der Deutschen Aidshilfe

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KIEL. Vor dem Weltaidstag am Sonntag (1.12.) unterzeichnet Minister Heiner Garg heute (29.11.) in den Räumen der Kieler Aidshilfe die Arbeitgeberdeklaration „positiv arbeiten" der Deutschen Aidshilfe für das Sozialministerium. Anwesend sind dabei der Vorsitzende Uli Manthey und die Geschäftsführerin Ute Krakow des schleswig-holsteinischen Landesverbandes „Kompetenznetz Aids". Die Deklaration ruft zu einem diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben auf.

Minister Heiner Garg betont: „Mit der Unterzeichnung möchte ich auch dazu beitragen, dass HIV-positive Menschen im Berufsleben Offenheit und Respekt erfahren! Bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie muss HIV heute keine Einschränkungen mehr nach sich ziehen. Menschen mit HIV können ihren Beruf ausüben wie andere Beschäftige auch! Auch sie sind bei uns im Ministerium herzlich willkommen! Wenn gewünscht, erhalten sie Unterstützung und Beratung".

 

Menschen mit HIV werden noch immer diskriminiert, erleben Benachteiligungen und sind an ihrem Arbeitsplatz Vorurteilen ausgesetzt. Dabei bestehen meist überholte und falsche Vorstellungen von einem Leben mit HIV: Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wissen lediglich 10 Prozent der Bevölkerung, dass HIV unter erfolgreicher Therapie nicht übertragbar ist. Die HIV-Therapie verhindert die Vermehrung des Virus im Körper und damit auch die Übertragung, wenn im Blut dauerhaft keine HI-Viren mehr nachweisbar sind. Trotzdem haben viele Menschen immer noch irrationale Ängste vor einer Ansteckung. Die aktuelle Kampagne #wissenverdoppeln der Deutschen Aidshilfe soll dem entgegentreten.

Hintergrund:

In Deutschland leben rund 86.000 Menschen mit HIV, in Schleswig-Holstein sind es geschätzt 1500 Menschen, davon mehr als 240 ohne Diagnose. Im Jahr 2018 haben sich 50 Personen in Schleswig-Holstein laut Daten des Robert-Koch-Instituts neu infiziert. Besonders wichtig ist es, dass Menschen, die sich einem sexuellen Risikokontakt ausgesetzt haben, frühzeitig einen HIV-Test machen lassen. Bei Fragen und Unsicherheiten stehen hierzu die Schleswig-Holsteinischen Aidshilfen und Aidsberatungsstellen bereit. Diese finden Sie hier.

Weitere Informationen zur Arbeitgeberdeklaration finden Sie hier.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Christian Kohl | Eileen Lara Meier | Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431  988-5317 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/sozialministerium; www.facebook.com/Sozialministerium.SH oder www.twitter.com/sozmiSH

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Die Universität zu Lübeck lud am 23. November 2017 zu ihrem zweiten Abend der Vielfalt ein. Nach einer Diskussionsrunde wurde im Gebäude 66 (CBBM) die Ausstellung „Trans* in der Arbeitswelt" eröffnet. Mit dem Abend der Vielfalt wendet sich die Universität an Studierende, Mitarbeiter*innen und die Menschen in der Stadt.

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Auf dem Podium diskutierten die Lübecker Pröpstin Petra Kallies und Prof. Dr. Lisa Malich. Malich ist Professorin für die Wissensgeschichte der Psychologie am Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität zu Lübeck. Johanna Hotanen vom Netzwerk lesbischer, schwuler, bisexueller und transgender Jugendlicher Lambda Nord war leider verhindert. Dr. Jonathan Kohlrausch, Referent für Chancengleichheit der Universität, moderierte die Veranstaltung vor etwa 70 Interessierten.

Bei der Diskussion ging es um Geschlechtervielfalt, die Besonderheiten von Trans*identitäten und die Möglichkeiten, wie Trans*menschen am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft unterstützt werden können. „Trans*menschen gehören zu unserer Gesellschaft und zu unserer Universität“, sagte Dr. Kohlrausch. Einigkeit herrschte auf dem Podium darüber, dass sich auch Personalverantwortliche für das Thema einsetzen sollten.

Mehr als nur Mann und Frau

„Trans*“ ist als Oberbegriff für transgeschlechtlich, transgender, transsexuell, transident etc. zu verstehen und schließt alle Menschen ein, die sich nicht mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Das „*“ steht für eine Vielzahl von Geschlechtsidentitäten, also für mehr als nur Frau und Mann. Der Abend der Vielfalt wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein im Rahmen des Landesaktionsplans "Echte Vielfalt" unterstützt.

Die Wanderausstellung „Trans* in der Arbeitswelt“ ist von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung in Berlin erstellt worden. Die Ausstellung besteht aus zwölf Einzelporträts von transgeschlechtlichen Menschen, die den Mut haben, sich mit ihrem Bild und ihrem Namen in der Öffentlichkeit zu zeigen. Die Ausstellung war  bei freiem Eintritt - bis zum 12. Dezember 2017 im CBBM zu sehen.

Der Bereich „Vielfalt“ (Diversity) ist an der Universität zu Lübeck im Dezernat für Chancengleichheit und Familie angesiedelt. Er unterstützt Studierende, die sich Fragen zur eigenen Identität oder zu einem möglichen Coming-Out an der Universität oder im Privatleben stellen. Darüber hinaus bietet er Studierenden, die Diskriminierungen auf Grund ihrer Homo- oder Transsexualität an der Universität oder andernorts erfahren, vertrauliche Beratungsgespräche an. Dies gilt ebenso für Mitarbeiter*innen , die im Kontakt mit Studierenden mit diesbezüglichen Fragen befasst sind.

Den ersten Abend der Vielfalt veranstaltete die Universität zu Lübeck am 2. Dezember 2015.

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