Echte Vielfalt

10. März 2021

LSVD fordert LSBTIQ-Vertretung im Rundfunkrat des NDR

Wie der Lesben- und Schwulenverbandes Deutschlands (LSVD) in einer Pressemitteilung berichtet, sieht der Entwurf für den neuen NDR-Staatsvertrag keinen Sitz für eine LSBTIQ-Vertretung im Rundfunkrat vor.

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Andere öffentlich-rechtliche Medien wie der MDR und der rbb sollen hingegen queere Kontrolleur*innen erhalten. Sender, die bereits von Personen aus LSBTIQ-Organisationen mit kontrolliert werden, sind das ZDF oder der WDR.

Alfonso Pantisano vom Vorstand des LSVD kritisierte die Landesregierungen der norddeutschen Bundesländer. Es sei nicht akzeptabel, dass LSBTIQ im Rundfunkrat nicht berücksichtigt würden und dadurch die positiven gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre ignoriert würden. Der LSVD forderte die Regierungsverantwortlichen der entsprechenden Bundesländer schriftlich auf, Nachbesserungen vorzunehmen und verweist dabei auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Das Gericht hatte darin angemahnt, dass die Zusammensetzung der Aufsichtsgremien der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten die gesellschaftliche Vielfalt widerspiegeln muss.

„Die heutige gesellschaftliche Vielfalt muss sich in den Gremien aller öffentlich-rechtlichen Medien und den entsprechenden Gremien der Landesmedienanstalten abbilden“ schreibt der LSVD in seinen Briefen an die entsprechenden Ministerpräsidenten*innen und den Hamburger Bürgermeistert. Auch dort müssten die vom Bundesverfassungsgericht formulierten Grundsätze zum Tragen kommen. Queere Menschen müssten in diesen Gremien überall angemessen vertreten sein, das gelte auch für den NDR.

Das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in den Medien ist aktuell: Im Februar forderten queere Schauspieler*innen unter dem Stichwort #ActOut mehr mediale Sichtbarkeit für LSBTIQ und Sensibilität für die Diskriminierung queerer Menschen in der Film- und Fernsehbranche.

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