Gender Dysphorie oder Geschlechtsdysphorie ist ein Begriff, der, seit in der Öffentlichkeit mehr über trans Themen gesprochen wird, zunehmend verwendet, jedoch auch missverstanden und fehlkonstruiert wird. Was genau bedeutet Geschlechtsdysphorie also für Betroffene? Was bedeutet überhaupt das Wort „Dysphorie“? Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.
Zunächst ist es hilfreich, sich das Wort „Dysphorie“ anzusehen. Es kommt aus dem Griechischen und bezieht sich auf einen Zustand des Unbehagens oder Unwohlseins. In Bezug auf Menschen, die transgeschlechtlich sind, bedeutet Geschlechtsdysphorie also, dass eine Person immensen Stress empfindet, weil ihre angeborene Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihr bei der Geburt zugewiesen wurde. So können trans Männer und trans Frauen unter Geschlechtsdysphorie leiden, aber auch nicht-binäre Menschen können diese Erfahrung machen.
Die Äußerungen einer solchen Dysphorie lassen sich in drei verschiedene Unterkategorien unterteilen: Körperliche, soziale, und psychische/emotionale Dysphorie.
Körperliche Dysphorie
Von körperlicher Dysphorie spricht man, wenn eine trans Person sich bedrängt fühlt, weil ihre körperlichen Merkmale nicht mit dem Geschlecht übereinstimmen, das sie wirklich ist. Trans Männer empfinden zum Beispiel oft Dysphorie wegen ihrer Brust, da dieses körperliche Merkmal nicht zu ihrem wahren männlichen Geschlecht passt. In vielen Fällen kann dies durch einen Eingriff behoben werden, der als „Top-Surgery“ („Oben-Operation“) bezeichnet wird und bei dem das Brustgewebe entfernt wird.
Soziale Dysphorie
Von sozialer Dysphorie spricht man, wenn sich eine trans Person in sozialen Situationen unwohl fühlt, weil sie befürchtet, falsch wahrgenommen, misgendered, or gedeadnamed zu werden. Dies kann zu einer starken Eskalation der Dysphorie führen, insbesondere in sozialen Situationen, in denen sich eine trans Person wahrscheinlich bereits ängstlich und dysphorisch fühlt. Die Verwendung des richtigen Namens und der richtigen Pronomen einer Person kann mehr bewirken als nur die Dysphorie zu lindern. So beschreibt der Begriff „Geschlechtseuphorie“ das große Glück und Wohlbefinden, das eine Person erfährt, wenn sie in der Lage ist, ihre wahre Geschlechtsidentität zu leben und sich so zu präsentieren – und so gesehen zu werden.
Psychische/emotionale Dysphorie
Mentale oder emotionale Dysphorie kann sich auf die Gefühle beziehen, die eine transsexuelle Person erlebt, wenn sie sich Sorgen über ihre Transition macht und die Diskrepanz zwischen ihrem wahren Geschlecht und dem Geschlecht, das ihr bei der Geburt zugewiesen wurde, wahrnimmt. Diese Art von Dysphorie kann am schwierigsten zu bewältigen sein, da sie sich im Kopf festsetzt und es fast unmöglich ist, ihr zu entkommen, wenn die Person nicht die Hilfe erhält, die sie braucht, um ihre Transition so zu vollziehen, dass ihre Dysphorie gelindert wird.
Es ist jedoch wichtig, darauf hinzuweisen, dass viele trans und nicht-binäre Menschen sich zwar für eine Veränderung ihres Aussehens, die Einnahme von Hormonen oder eine Operation entscheiden, dass dies aber kein zwingender Bestandteil des trans Seins ist.