Echte Vielfalt

Das Bild von Lesben, Schwulen und Transidenten in den Medien stand im Zentrum der ersten Jahreskonferenz, des Aktionsplans Echte Vielfalt. Der Lesben- und Schwulenverband Schleswig-Holstein e.V. (LSVD) hatte in Kooperation mit der Antidiskriminierungsstelle des Landes Schleswig-Holstein und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung in den Kieler Landtag eingeladen.

Weiterlesen

Hans-Jürgen Wolter, Sprecher des LSVD, begrüßte die Gäste:

"Mit vielen Projekten, die wir in diesem Jahr begonnen haben, betreten wir in Schleswig-Holstein auch Neuland. Es gibt gute und starke Initiativen für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transidenten hier in Schleswig-Holstein. Ohne ihre Arbeit hätte der „Aktionsplan Echte Vielfalt“ nicht so fruchtbaren Boden vorgefunden. Er ergänzt die vorhandene Struktur in Schleswig-Holstein."

In ihrer Rede versprach die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Kristin Alheit, weiter für Echte Vielfalt, Akzeptanz und eine gerechte Gesellschaft einzustehen:

Ministerin Kristin Alheit

 

"Wir werden uns auch in 2015 dafür stark machen, dass bestehende Aktivitäten gegen Homophobie innerhalb der gesamten Landesregierung weiter ausgebaut werden; dass die gute Kooperation mit den CSD-Vereinen Kiel und Lübeck fortgeführt wird ebenso wie die mit NaSowas und HAKI e.V.
Auch auf Bundesebene werde ich mich weiter für die rechtliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen und Transgender stark machen."

Ministerin Alheit hob die positiven Entwicklungen hervor, die auch durch Bundesratsinitiativen des Landes Schleswig-Holstein unterstützt wurden und stellte fest:

"Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt noch einiges zu tun. Auf einem Weg, den es sich lohnt zu gehen! Mein Wunsch ist, dass wir den Weg zu einem Land, in dem die Vielfalt sexueller Orientierungen und Identitäten selbstverständlich ist, gemeinsam weitergehen."

 Dr. Reyhan Kuyumcu von der Türkischen Gemeinde Schleswig-Holstein unterzeichnet die Lübecker Erklärung

Das schleswig-holsteinische Bündnis gegen Homophobie konnte bei der Jahreskonferenz drei neue Mitglieder begrüßen: Die Türkische Gemeinde Schleswig-Holstein, den Landesjugendring Schleswig-Holstein und die Firma Seniorenpartner Elisabeth Schulz GmbH & Co.KG.

Samiah El Samadoni, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Schleswig-Holstein

Samiah El Samadoni, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Landes Schleswig-Holstein, stellte die Arbeit ihrer Einrichtung vor und informierte über die Angebote, die Ratsuchende bei der Antidiskriminierungsstelle in Anspruch nehmen können. Sie betonte die Bedeutung einer diskriminierungsfreien Umgebung für die freie Entwicklung einer Gesellschaft.

Elke Amberg über Lesben, Schwule, Transidente in den Medien

Der Fachvortrag des Abends befasste sich - wie auch schon ein Workshop zum Aktionsplan Ende Oktober 2014 - mit Lesben, Schwulen und Transidenten in der Wahrnehmung der Massenmedien. Die Journalistin und Kommunikationswissenschaftlerin Elke Amberg stellte ihre Studie zur Darstellung von Lesben in den Medien vor und setzte sie in Bezug zur Berichterstattung über Schwule und Transidente. Sie analysierte die Berichterstattung zur lesbisch-schwulen Gleichstellungspolitik sowie rund um das alljährliche Szene-Event Christopher-Street-Day. Lesben und Transidente kommen in deutschen Massenmedien kaum vor. Schwule kommen vor, werden aber einseitig als schrill beschrieben. Das belegte Elke Amberg eindrucksvoll an Hand zahlreicher Beispiele.  Sie analysierte, welche gesellschaftlichen Konsequenzen aus dieser journalistischen Schieflage erwachsen.

Zum Abschluss der Konferenz präsentierten Ursula Schele (PETZE-Institut)  und Danny Clausen-Holm (SL Veranstaltungen zur Förderung der Primärprävention) die Planungen des Aktionsplans Echte Vielfalt für 2015 vor. Schwerpunkte werden ein Projekt zur Kita-Bildung, die Ausweitung des schleswig-holsteinischen Bündnisses gegen Homophobie sowie intensive Öffentlichkeitsarbeit sein.

Schließen


Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein

Weiterlesen

Echte Vielfalt

Medien-Information

10. November 2014    - Sperrfrist: heute, Veranstaltungsbeginn 18:30 Uhr -

Kristin Alheit: Schleswig-Holstein gewinnt durch echte Vielfalt – Konferenz „Echte Vielfalt 2014“- Aktionsplan für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten

KIEL. Rund 100 Gäste und Beteiligte nehmen heute (10.11.) an der Jahreskonferenz „Echte Vielfalt 2014“- Aktionsplan für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten Schleswig-Holstein im Kieler Landeshaus teil. Gleichstellungsministerin Kristin Alheit eröffnet die Konferenz und betont:

„Echte Vielfalt ist ein Gewinn für Schleswig-Holstein. Damit meine ich die echte Vielfalt unserer Menschen und ihrer persönlichen Orientierungen. Damit meine ich auch unseren Aktionsplan „Echte Vielfalt“, mit dem wir in kurzer Zeit eine ganze Menge bewegt haben: Weil sich viele Menschen engagiert haben –  und weil sie damit bei anderen Menschen etwas angestoßen haben. In den letzten Monaten wurden viele Menschen erreicht, zum Beispiel durch die Mitmach-Foto-Aktionen auf den Christopher Street Days in Kiel, Lübeck und Neumünster. Oder durch die Informations- und Aufklärungs-fibel „Wortschatz – Begriffe zur Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten“. Oder durch die Gründung des „Bündnis gegen Homophobie“ mit elf Unternehmen, Vereinen und Verbänden als Erstunterzeichner der “Lübecker Erklärung für Akzeptanz und Respekt”.

Der Aktionsplan beinhaltet Maßnahmen, die es bisher in Schleswig-Holstein noch nicht gegeben hat. Ich möchte allen sehr herzlich danken, die sich unter dem gemeinsamen Dach von „Echte Vielfalt“ beteiligt haben – und das weiterhin tun. Stellvertretend ist sicher der Lesben-und Schwulenverband Schleswig-Holstein zu nennen. Die Beteiligten sind es, die viel Kraft und Durchhaltevermögen investiert haben, um so viele Akteure an einen Tisch zu bringen. Das war nicht immer leicht und war sicher nur möglich, weil sie davon überzeugt sind, dass der Einsatz für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten wichtig ist. Daher werden wir uns auch in 2015 dafür stark machen,

  • dass bestehende Aktivitäten gegen Homophobie innerhalb der gesamten Landes-regierung weiter ausgebaut werden;
  • dass die gute Kooperation mit den CSD-Vereinen Kiel und Lübeck fortgeführt wird – ebenso wie die mit NaSowas und HAKI e.V.

Auch auf Bundesebene werde ich mich weiter für die rechtliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen und Transgender stark machen. Bereits in diesem Jahr haben wir uns dafür eingesetzt:

  • Der Bundesrat hat der Sukzessivadoption bei Lebenspartnerschaften zugestimmt. Wir wollen, dass auch gleichgeschlechtliche Partner zukünftig gemeinsam und zeitgleich ein Kind adoptieren können. Und nicht erst nacheinander mit doppeltem Verfahrensaufwand.
  • Schleswig-Holstein hat sich bei der Reform des Personenstandsrechts für eine Möglichkeit der passenden Namensgebung eingesetzt, wenn das Geschlecht deutlich wird, ohne zusätzliches öffentlich-rechtliches Verfahren.
  • Und wir haben eine Änderung des Meldewesens unterstützt, damit personen-sensible Daten zukünftig nicht mehr automatisch an Religionsgemeinschaften übermittelt werden. Solange z.B. kirchliche Einrichtungen als Arbeitgeber Lebens-partner kündigen, müssen Lebenspartnerschaften davor geschützt werden.

Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt noch einiges zu tun. Auf einem Weg, den es sich lohnt zu gehen! Mein Wunsch ist, dass wir den Weg zu einem Land, in dem die Vielfalt sexueller Orientierungen und Identitäten selbstverständlich ist, gemeinsam weitergehen.“

Anlage: Programm-Flyer

Weitere Info und die Aufklärungsfibel „Wortschatz“ unter: www.echte-vielfalt.de

Verantwortlich für diesen Pressetext: Christian Kohl | Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431  988-5317 | Telefax 0431  988-5344 |

E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.sozialministerium.schleswig-holstein.de

Die Presseerklärung zum Download (pdf)

Schließen


Kristin Alheit: Bündnis gegen Homophobie wichtiger Meilenstein für Akzeptanz sexueller Vielfalt in Schleswig-Holstein

Weiterlesen


LÜBECK. Im Rathaus der Hansestadt ist am Donnerstag (14.08.) im Rahmen der Lübecker CSD-Woche 2014 das Bündnis gegen Homophobie Schleswig-Holstein gegründet worden. Das Bündnis hat zum Ziel, gesellschaftlich relevante Gruppen, Unternehmen oder Vereine für ein offensives Eintreten für eine gleichberechtigte Gesellschaft zu mobilisieren. Dazu verpflichteten sich in Lübeck die Gründungsmitglieder als Erst­unterzeichnerinnen und Erstunterzeichner der Lübecker Erklärung für Akzeptanz und Respekt (s. Anhang).

Sozialministerin Kristin Alheit begrüßte das Bündnis: „Das Bündnis gegen Homophobie ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Akzeptanz sexueller Vielfalt und damit für ein gerechtes und offenes Schleswig-Holstein.“ Ziel müsse sein, dass die Akzeptanz unterschiedlicher sexueller Identitäten gesellschaftlich selbstverständlich wird. Dazu wolle die Landesregierung gemeinsam mit vielen Akteuren beitragen.[spoiler title="Weiterlesen"]„Das Ziel, dass Menschen sich ohne Angst zu ihrer sexuellen Orientierung bekennen können, ist – anders als manche vielleicht denken – noch nicht erreicht. Auch wenn wir diesem Ziel bereits ein gutes Stück näher gekommen sind, braucht es oft außerordent­liche Courage, sich gegen unterschiedlichste Formen von Homophobie zu wenden. Mein besonderer Dank gilt daher allen, die diese Courage als Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner der Lübecker Erklärung beweisen. Ich wünsche Ihnen und uns allen eine breite Welle der Unterstützung“, sagte Alheit.

Das Bündnis gegen Homophobie ist Teil der Aktivitäten zum „Aktionsplan für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten“ des Landes Schleswig-Holstein, kurz: „Aktionsplan Echte Vielfalt“.  Der Aktionsplan wird derzeit vom Lesben- und Schwulenverband Schleswig-Holstein e.V. (LSVD)  in Kooperation mit dem Sozialministerium erstellt.

Informationen zum Aktionsplan „Echte Vielfalt“ finden Sie unter www.echte-vielfalt.de

Pressemitteilung zum Download:
Ministerin Alheit: Bündnis gegen Homophobie wichtiger Meilenstein

___

Anhang:  Lübecker Erklärung für Akzeptanz und Respekt

„Homophobie ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Sie zu bekämpfen, ist die Pflicht der ganzen Gesellschaft. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Aufrufes sind sich einig, dass Homophobie nicht tatenlos hingenommen werden darf. Wir stehen für Akzeptanz und Toleranz und wollen der verbreiteten Homosexuellenfeindlichkeit gemeinsam entgegentreten. Deswegen haben wir uns zum “Bündnis gegen Homophobie in Schleswig-Holstein“ zusammengeschlossen. Homophobie geht uns alle an.

Kein Mensch darf aufgrund der sexuellen Identität benachteiligt werden – ebenso wenig wie aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung oder des Alters. Wir wollen, dass Homosexuelle auch in Schleswig-Holstein in allen Lebensbereichen akzeptiert und respektiert werden.

Bei der Freiheit der Einzelnen und dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung dürfen in einer demokratischen Gesellschaft keine Abstriche gemacht werden. Homophobie ist ein Angriff auf unsere Grundwerte.

Wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Aufrufes, verpflichten uns, im Alltag jeglicher Form von Diskriminierung entgegenzutreten.

Wir engagieren uns für Anerkennung und Respekt gegenüber Lesben, Schwulen, Bi­sexuellen und Transgender. Unser Ziel ist ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen Homophobie, das Hass und Intoleranz offensiv entgegentritt und die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Lebensweisen fördert.“

Erstunterzeichner/innen:

Erstunterzeichner/innen: 
AOK Nordwest, Chapeau Claque, Lübeck; Der Paritätische Schleswig-Holstein; Europa-Universität Flensburg, Golf-Club Sylt, Kompetenznetz Aids Schleswig-Holstein,Konditorei Junge (Stadtbäckerei Junge), Kultur- und Kommunikationszentrum die Pumpe Kiel, Schleswig-Holsteinischer Fußballverband, Studio Nordlicht Lübeck (Foto- und Filmagentur)

Verantwortlich für diesen Pressetext: Frank Strutz-Pindor | Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431  988-5317 | Telefax 0431  988-5344 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.msgfg.schleswig-holstein.de

Link zum Original der Presseerklärung (externer Link, wird in einem neuen Fenster geöffnet)

Schließen


Heute (14. August) startet in Lübeck ein Bündnis gegen Homophobie für Schleswig-Holstein.

Weiterlesen

Das Bündnis hat das Ziel, gesellschaftlich relevante Gruppen, Unternehmen oder Vereine für eine gleichberechtigte Gesellschaft mit ins Boot zu holen. In der "Lübecker Erklärung für Akzeptanz und Respekt", die am 14. August im Rahmen der Gründungsfeier für das Bündnis im Lübecker Rathaus unterschrieben wird, heißt es u.a.: "Homophobie geht uns alle an. Kein Mensch darf aufgrund der sexuellen Identität benachteiligt werden – ebenso wenig wie aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung oder des Alters."

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner verpflichten sich, im Alltag jeglicher Form von Diskriminierung entgegenzutreten.

Bruno Schnabel, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbands Schleswig-Holstein e.V. (LSVD):

"Mit unseren Partnerinnen und Partnern in diesem Bündnis gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem gerechten und offenen Schleswig-Holstein. Ganz besonders freuen wir uns, dass der Kreis der Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichner so vielfältig ist".

Unterstützung für das Bündnis kommt auch von Sozialministerin Kristin Alheit: „Anders als manche denken ist der Respekt für unterschiedliche sexuelle Identitäten auch heute noch nicht selbstverständlich. Oft braucht es außerordentliche Courage, sich gegen unterschiedlichste Formen von Homophobie und Ausgrenzung zu wenden. Mein besonderer Dank gilt daher denen, die diese Courage als Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner der Lübecker Erklärung beweisen“, sagte Alheit und wünschte dem Bündnis eine breite Welle der Unterstützung.

Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner der „Lübecker Erklärung für Akzeptanz und Respekt“ und damit Gründungsmitglieder des Bündnisses gegen Homophobie Schleswig-Holstein sind:

AOK Nordwest,

Der Paritätische Schleswig-Holstein,

Europa-Universität Flensburg,

Golf-Club Sylt,

Konditorei Junge (Stadtbäckerei Junge),

Kultur- und Kommunikationszentrum die Pumpe Kiel,

Schleswig-Holsteinischer Fußballverband,

Studio Nordlicht Lübeck (Foto- und Filmagentur).

Das Bündnis gegen Homophobie ist eigebettet in den „Aktionsplan für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten“ des Landes Schleswig-Holstein, kurz: „Aktionsplan Echte Vielfalt“. Der Lesben- und Schwulenverband Schleswig-Holstein e.V. erstellt den Aktionsplan in Kooperation mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung.

Weitere Informationen zum Bündnis finden Sie hier.

Kontakt:
Danny Clausen-Holm, buendnis@echte-vielfalt.deLesben- und Schwulenverband Schleswig-Holstein e.V. (LSVD)

PI Bündnis gegen Homophobie zum Download zum Download (pdf)

Anhang:

„Lübecker Erklärung für Akzeptanz und Respekt

Homophobie ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Sie zu bekämpfen, ist die Pflicht der ganzen Gesellschaft. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Aufrufes sind sich einig, dass Homophobie nicht tatenlos hingenommen werden darf. Wir stehen für Akzeptanz und Toleranz und wollen der verbreiteten Homosexuellenfeindlichkeit gemeinsam entgegentreten. Deswegen haben wir uns zum “Bündnis gegen Homophobie in Schleswig-Holstein“ zusammengeschlossen.

Homophobie geht uns alle an.

Kein Mensch darf aufgrund der sexuellen Identität benachteiligt werden – ebenso wenig wie aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung oder des Alters. Wir wollen, dass Homosexuelle auch in Schleswig-Holstein in allen Lebensbereichen akzeptiert und respektiert werden.

Bei der Freiheit der Einzelnen und dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung dürfen in einer demokratischen Gesellschaft keine Abstriche gemacht werden. Homophobie ist ein Angriff auf unsere Grundwerte.

Wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Aufrufes, verpflichten uns, im Alltag jeglicher Form von Diskriminierung entgegenzutreten. Wir engagieren uns für Anerkennung und Respekt gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender. Unser Ziel ist ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen Homophobie, das Hass und Intoleranz offensiv entgegentritt und die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Lebensweisen fördert.“

Schließen


Grußwort von Sozialministerin Kristin Alheit zur Auftaktveranstaltung „Echte Vielfalt – Aktionsplan für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten des Landes Schleswig-Holstein“  am 01.07.2014 im Landeshaus Kiel

Weiterlesen


Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,

sehr geehrte Frau Scheele,
meine Damen und Herren,
liebe Akteure und Interessierte,

auch ich freue mich, Sie hier im Landeshaus begrüßen zu können!

Mit der heutigen Veranstaltung setzen wir ein Startzeichen für den Aktionsplan „Echte Vielfalt“ des Landes Schleswig-Holstein.

Damit sind wir an diesem Ort - dem Sitz des Landtags an genau der richtigen Adresse - finde ich. Denn es geht hier darum, Menschen in ihren vielfältigen Identitäten und Orientierungen den Respekt zu erobern, der ihnen – der allen Bürgerinnen und Bürgern – zusteht.  Ganz gleich, wie sehr sie dem entsprechen, was manche als „bürgerlich“ auffassen.

Meine Damen und Herren,

die Erarbeitung eines Aktionsplans haben die Partner der Küsten-Koalition in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart – als Aktionsplan gegen Homophobie.

Der Landtag hat im Februar konkret gebeten, einen Aktionsplan unter Einbindung aller Ressorts zu erarbeiten und umzusetzen – gemeinsam mit dem LSVD und allen Akteuren im Land sowie in Kooperation mit der Antidiskriminierungsstelle bei der Bürgerbeauftragten.

Ich begrüße an dieser Stelle die neue bestellte Bürgerbeauftragte, Frau El Samadoni, und freue mich auf die Zusammenarbeit.

Es gab ja bereits intensive Arbeit zum Start des Aktionsplans und es gab auch intensive Diskussionen um die Auswahl des gemeinsamen Titels:

„Echte Vielfalt, Aktionsplan zur Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten“.

Da wurde auch in meinem Ministerium diskutiert, ob unterschiedliche sexuelle Identitäten nun „toleriert“ oder „akzeptiert“ werden sollen.

Ich musste mich da – ehrlich gesagt – erst etwas rein denken, weil es mir nicht weitgehend genug, weil irgendwie selbstverständlich schien.

Aber selbstverständlich ist diese Akzeptanz eben nicht. Im Gegenteil, Diskriminierung bis hin zu homophober Gewalt gehören auch in West-Europa und auch in unserem Land nach wie vor zum Alltag.

Trotzdem gibt es ja manche, die finden gesellschaftliche und staatliche Initiativen für Vielfalt überflüssig.  Da wird dann zwar gerne und als Selbstverständlichkeit heterosexuelle Orientierung gelebt – und als Norm zur Schau gestellt:

  • Paare, die händchenhaltend flanieren;
  • Kolleginnen, die auf der Arbeit von ihrem Freund erzählen;
  • Politiker, die Frau und Kinder als Wahlargument präsentieren;
  • Tanten, die ihren Neffen fragen, ob er schon eine Freundin hat.

Um nicht missverstanden zu werden: Das ist alles schön und gut und ich erzähle auch gerne von meiner Familie.

Wenn aber

  • ein Thomas Hitzlsperger nicht verheimlichen möchte, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt;
  • wenn lesbische, schwule, trans– und inter-geschlechtliche Personen in der Schule aktiv dafür eintreten, dass sie berücksichtigt werden,

dann heißt es doch gern mal

  • „Mode-Erscheinung“,
  • „permanentes Outing“,
  • „immer diese politische Correctness“.

Menschen, denen die Allgegenwärtigkeit von Hetero-Sexualität so gar nicht auffällt, wird es dann schnell zu „intim“. Auch wenn es lediglich um das Anliegen geht, in seiner Identität gesehen und akzeptiert zu werden.

Warum ist das – in unserem so aufgeklärten Land – so schwer?  Wie kann es sein, dass im Jahr 2014 darüber diskutiert wird, ob Schülerinnen und Schüler über Homosexualität aufgeklärt werden dürfen? Wie kann es sein dass ein (baden-württembergischer) Bildungsplan zum Skandal taugt, der diese Selbstverständlichkeit festschreibt?!

Die Antwort: Weil es eben (noch) keine ist!

Dafür gibt es sicher vielschichtige Gründe. Der Berliner Sozialpsychologe Ulrich Klocke beschreibt verschiedene Faktoren, die zur Entstehung von Homophobie beitragen:

Neben fundamentalistischer Religiosität unter anderem rigide Geschlechternormen.

Danach sind Menschen umso homophober, je stärker ihre Vorstellung davon ist, wie sich „richtige Männer“ und „richtige Frauen“ verhalten sollten. Jugendliche, die es nicht gut finden, wenn Mädchen Fußball spielen und Jungen weinen, lehnen danach auch Lesben und Schwule stärker ab. Und wir wissen, dass der Konformitätsdruck unter Jugendlichen durchaus brutal sein kann.

Deshalb ist es absolut richtig, dass unser Aktionsplan einen präventiven Schwerpunkt zur Aufklärung in der Schule vorsieht.

Und auch Unkenntnis nennt Klocke als Ursache von Homophobie. Menschen, die Lesben und Schwule nicht persönlich kennen – oder nicht wissen, dass sie welche kennen – die bilden sich ein Bild vom Hörensagen. Oder aus den Medien. Besser gesagt: die Klischeebilder, die sich dort immer noch von ihnen finden.

Ich glaube, es ist richtig, sich dieses Problems anzunehmen mit Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit. Und auch im Gespräch mit denen, die als Journalistinnen und Journalisten Einfluss darauf haben, was über Lesben, Schwule und Transsexuelle gewusst und gedacht wird.

Auch das ist für den Aktionsplan vorgesehen.

Ich begrüße an dieser Stelle auch ganz herzlich Herrn Professor Simon, der hierzu an der CAU forscht. Ich danke Ihnen für die Bereitschaft uns heute an weiteren Erkenntnissen hierzu teilhaben lassen.

Unser Aktionsplan steht auf drei Säulen:

Die erste Säule bilden Maßnahmen außerhalb der Landesregierung mit deren Umsetzung der Lesben- und Schwulenverband Schleswig Holstein beauftragt ist.

Wesentliche Zielsetzung für die nachhaltige Wirkung des Aktionsplans ist dabei insbesondere die enge Kooperation mit den landesweit vorhandenen Akteuren.

Und ich bin überzeugt: hier liegt der Schlüssel dafür, die Ziele des Aktionsplans gesellschaftlich in die Breite zu tragen.

Zweite Säule des Aktionsplans sind die Aktivitäten der Landesregierung selbst. Wozu auch die Kooperation mit externen Partnern gehört. Zum Beispiel den CSD-Vereinen oder die finanzielle Förderung von NaSowas  und HAKI e.V. durch mein Haus.

In der zweiten Säule geht es auch um Diskriminierung in diversen gesellschaftlichen Bereichen:

  • auf dem Wohnungsmarkt,
  • im Bildungswesen
  • oder beim Zugang zu Gesundheitsleistungen oder Dienstleistungen.

Dazu findet derzeit eine Bestandsaufnahme bestehender und geplanter Maßnahmen in allen Ministerien statt. Auch, um mögliche weitere Maßnahmen in den Ressorts zu erfassen und nach und nach auch hier mögliche Schwerpunkte zu setzen.

Die dritte Säule besteht in Aktivitäten im Bereich rechtliche Gleichstellung auf Bundesebene.  Da braucht es dringend weiterer Anstrengungen. Aber da gibt es auch viel positive Resonanz für mehr Gleichstellung.

Ich freue ich mich darüber, dass der Bundesrat unserer Initiative für die Sukzessivadoption in Lebenspartnerschaften zugestimmt hat. Wir wollen, dass Lebenspartnerinnen und Lebenspartner zukünftig gemeinsam und zeitgleich ein Kind adoptieren können.

Durch die von Schleswig-Holstein unterstützte Änderung des Meldewesens soll verhindert werden, dass personensensible Daten automatisch an Religionsgemeinschaften übermittelt werden. Solange kirchliche Einrichtungen als Arbeitgeber Lebenspartner kündigen, müssen Lebenspartnerschaften davor geschützt werden.

Aber es muss noch mehr passieren.

Die Landesregierung hat für den Aktionsplan in diesem Jahr finanzielle Mittel in Höhe von insgesamt 50.000 € bereitgestellt. Dazu kann man sagen: NRW gibt mehr aus. Aber NRW hat auch deutlich mehr Einwohner. Und was ich noch wichtiger finde:  Wir treten mit diesen Mitteln richtig was los.

Ich erlebe immer wieder, wie Investitionen in das Engagement von Menschen sich reich auszahlen. So auch hier, wo ein vergleichsweise geringer Betrag die Kreativität und Energie einer engagierten Community aktiviert hat. Dies ist ein guter Ort, um schon jetzt allen Aktiven herzlich zu danken.

Ich bin richtig begeistert wenn ich sehe, wie viele und anspruchsvolle Maßnahmen angegangen werden. Diese Maßnahmen reichen von

  • der Erstellung eines „Präventionskonzepts Bildung“ durch das PETZE-Institut
  • und eine Informationsfibel für Schülerinnen und Schüler
  • bis zur Unterstützung der Beratung von Ratsuchenden
  • über kreative Öffentlichkeitsarbeit in Form von Foto-Aktionen auf den CSDs in Kiel und Lübeck
  • bis hin zur Kampagne „Bündnis gegen Homophobie“.

Damit wird das Budget des Aktionsplans in Schleswig-Holstein 2014 sehr gezielt für wirklich wirkungsvolle Schwerpunkte eingesetzt.

Auch der organisatorische Aufwand wurde und wird geringstmöglich gehalten, indem auf vorhandenes Engagement aufgesetzt und die Zusammenarbeit der Community unterstützt wird.

Innerhalb kürzester Zeit wurden Inhalte und Struktur des Aktionsplans vereinbart.

Das konnte nur gelingen, weil der LSVD bereits im September 2013 einen breit angelegten Diskurs gemeinsam mit allen landesweiten Akteuren organisiert hat, auf dem die groben Handlungsfelder verabredet werden konnten.

Was angesichts der Vielfalt in dieser Community eine umso beachtlichere Leistung darstellt. Ich bin sicher, die vom Landtag angeregte enge Zusammenarbeit mit der Antidiskriminierungsstelle bei der Bürgerbeauftragten wird weitere wichtige Beiträge leisten, um die Sensibilisierung der Öffentlichkeit zu befördern.

Und mit den zivilgesellschaftlichen Akteuren, die sich für die Umsetzung des Aktionsplans engagieren – allen voran den Initiativen der Community – konnten wir jedenfalls eine gute Zusammenarbeit bereits erproben.

In den wenigen Monaten, seit dem Landtagsbeschluss für einen Aktionsplan im Februar, haben wir schon ganz gut vorgelegt. Seitdem wurden vom LSVD in Abstimmung mit meinem Haus:

  • Der Slogan und das Logo für den Aktionsplan entwickelt.
  • Es wurde eine neue Website eingerichtet.
  • Und auf dem CSD Kiel am 31.Mai konnte bereits eine Fotoaktion als Werbemaßnahme für den Aktionsplan durchgeführt werden.
    70 Menschen haben sich da schon für „Echte Vielfalt“ ablichten lassen.

Das nenne ich Tempo!

Möglich durch das Engagement von vielen, die auch heute hier sind – ich freue mich sehr! Ohne Sie wäre dieses ehrgeizige Vorhaben nie realisierbar. Und auch nicht ohne die Mischung aus Beharrlichkeit und Geduld im Umgang mit der Landesverwaltung, für die ich insbesondere den Aktiven des LSVD sehr dankbar bin. Machen Sie genau so weiter, bitte!

Aktionspläne gibt es auch in anderen Ländern. Und – ich sagte es ja schon – andere Länder haben deutlich mehr finanzielle und personelle Ressourcen. Aber das ist eben nicht alles. Ich finde, wir machen es mit den Mitteln, die wir haben genau richtig.

Es kommt darauf an, „Echte Vielfalt“ nicht nur in Behördendrucksachen, sondern vor allem im Bewusstsein der Menschen im Land voranzubringen. Dafür ist ein breites Bündnis mit Ihnen der genau richtige Weg.

Wir wollen jetzt und zukünftig eine enge Kooperation. Bei der das vorhandene Engagement mit den zusätzlich geplanten Maßnahmen zukünftig – überall wo es möglich ist - verknüpft und die Wirkung der landesweiten Aktivitäten durch ein abgestimmtes Vorgehen gestärkt wird. Der Aktionsplan gibt dafür die richtigen Ansatz- und Schwerpunkte.

Ich wünsche mir, dass die bestehende Vielfalt in Schleswig-Holstein sichtbar und einer breiteren Öffentlichkeit vertrauter wird. Wenn ich die Vielfalt der Akteure hier heute betrachte und sehe, was alles schon in so kurzer Zeit geleistet werden konnte, bin ich sicher, dass wir noch einiges in diesem Sinne bewegen werden.

Ich freue mich auf einen spannenden Prozess, auf die weitere Zusammenarbeit und auf ein gutes Gelingen mit Ihnen!

Schließen


Kristin Alheit: Schleswig-Holstein braucht echte Vielfalt – Auftakt zum Aktionsplan für die Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten

Weiterlesen


KIEL. Im Kieler Landeshaus findet heute (1. Juli) ab 18 Uhr die Auftaktveranstaltung des Aktionsplans für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten Schleswig-Holstein statt. Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer u.a. aus Politik, Vereinen und Beratungsstellen nehmen teil. Sozialministerin Kristin Alheit wird die Veranstaltung offiziell eröffnen. Nach einem Vortrag von Prof. Dr. Bernd Simon wird es mit der Bürgerbeauftragten für soziale Angelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein, Samiah El Samadoni, und den Gästen eine Diskussionsrunde geben.

Der Aktionsplan „Echte Vielfalt“ wird in Zusammenarbeit mit dem Lesben und Schwulen Verband Schleswig-Holstein und der Antidiskriminierungsstelle bei der Bürgerbeauftragten umgesetzt und beinhaltet verschiedene Aktivitäten: Diese reichen auf Landesebene von der Erstellung eines „Präventionskonzeptes Bildung“ durch das PETZE-Institut und einer Informationsfibel für Schülerinnen und Schüler bis zur Unterstützung der Beratung von Ratsuchenden. Teil dessen sind auch öffentliche Aktionen wie beispielsweise während des Christopher Street Days in Kiel, um Toleranz und Offenheit zu fördern. Info: www.echte-vielfalt.de.

Zu den Aktivitäten des Landes auf Bundeebene zählen beispielsweise die Bundesratsinitiative Schleswig-Holsteins für die rechtliche Gleichstellung von Lebenspartnerschaften im Adoptionsrecht oder auch Schleswig-Holsteins Einsatz für eine Änderung des Meldewesens, damit personensensible Daten nicht automatisch an Religionsgemeinschaften übermittelt werden.

Anlässlich des Auftaktes zum Aktionsplan betont Alheit in ihrem Grußwort (Auszug):

„Es geht darum, Menschen in ihren vielfältigen Identitäten und Orientierungen den Respekt zu erobern, der ihnen – wie allen Bürgerinnen und Bürgern – zusteht. Selbstverständlich ist diese Akzeptanz eben nicht. Diskriminierung bis hin zu homophober Gewalt gibt es auch in West-Europa und auch in unserem Land nach wie vor.

Trotzdem gibt es ja manche, die finden gesellschaftliche und staatliche Initiativen für Vielfalt überflüssig.  Da wird gerne und als Selbstverständlichkeit heterosexuelle Orientierung gelebt – und als Norm zur Schau gestellt:

  • Paare, die händchenhaltend flanieren;
  • Kolleginnen, die auf der Arbeit von ihrem Freund erzählen;
  • Politiker, die Frau und Kinder als Wahlargument präsentieren.

Um nicht missverstanden zu werden: Das ist alles schön und gut! Wenn aber z.B.

  • ein Thomas Hitzlsperger nicht verheimlichen möchte, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt;
  • wenn lesbische, schwule, trans– und inter-geschlechtliche Personen in der Schule aktiv dafür eintreten, dass sie berücksichtigt werden,

dann heißt es schnell „Mode-Erscheinung“,  „permanentes Outing“ oder die „Diktatur der politischen Correctness“. Menschen, denen die ja durchaus penetrante Allgegenwärtigkeit von Hetero-Sexualität so gar nicht auffällt, wird es dann schnell zu „intim“. Auch wenn es lediglich um das Anliegen geht, in seiner Identität gesehen und akzeptiert zu werden.

Warum ist das – in unserem so aufgeklärten Land – so schwer? Wie kann es sein, dass im Jahr 2014 darüber diskutiert wird, ob Schülerinnen und Schüler über Homosexualität aufgeklärt werden dürfen?
Die Antwort: Weil es eben noch keine Selbstverständlichkeit ist, vielfältig zu sein!
Laut der von der Agentur für Grundrechte 2013 veröffentlichten Ergebnisse einer EU-weiten Umfrage fühlten sich 47 % der so genannten LGBT-Menschen (Lesben, Gleichgeschlechtliche, Bisexsuelle, Transgender) innerhalb des vergangenen Jahres diskriminiert/belästigt. Dabei fühlen sich Lesben (55 %), Jugendliche (57 %) und ärmere LGBT (52 %) stärker diskriminiert.

Es richtig und wichtig gemeinsam zur Aufklärung, Beratung und der Förderung von Toleranz und Akzeptanz beizutragen. Jetzt kommt es darauf an,  „Echte Vielfalt“ vor allem im Bewusstsein der Menschen im Land voranzubringen.

Dafür ist ein breites Bündnis der genau richtige Weg. Ich wünsche mir, dass die bestehende Vielfalt in Schleswig-Holstein sichtbar und einer breiteren Öffentlichkeit vertrauter wird. Ich danke allen Beteiligten, die dazu beitragen!“

Verantwortlich für diesen Pressetext: Christian Kohl | Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431  988-5317 | Telefax 0431  988-5344 | E-Mail:
pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.msgfg.schleswig-holstein.de (externer Link)

Schließen


KIEL. Am kommenden Samstag, den 31.5.2014, findet in Kiel der Christopher-Street-Day (CSD) statt. Dort werden im Rahmen des neuen Aktionsplanes des Landes für die Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten „Echte Vielfalt“ verschiedene Mitmach-Aktionen stattfinden. „Wir wollen, dass Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten normal wird. Dazu wollen wir mit den Aktionsplan beitragen“, erklärt dazu Sozialministerin Kristin Alheit.

Weiterlesen

Durchgeführt werden die Aktionen beim CSD vom Lesben- und Schwulenverband, Landesverband Schleswig-Holstein. Unter anderem sind dort eine Foto-Mitmach-Aktion und eine Umfrage zum Thema geplant. Alle Menschen sind herzlich eingeladen mitzumachen

Kristin Alheit: Akzeptanz sexueller Vielfalt muss selbstverständlich werden – Christopher-Street-Day in Kiel

 

 

 

CSD  am Samstag, 31. Mai 2014 in Kiel

11.00 Uhr - Beginn Straßenfest
auf dem Asmus-Bremer-Platz im Herzen der Kieler Fußgängerzone

12.00 Uhr - Beginn der Demonstration
ab Asmus-Bremer-Platz / Hafenstraße

ca. 13.30 Uhr - Abschlusskundgebung
auf dem Asmus-Bremer-Platz.

 

Hinweis an die Medien: Terminkündigung zur Veröffentlichung

Ansprechpartner: Vorstand des LSVD Schleswig-Holstein e.V, Tel. 01578-544 5670; Web: schleswig-holstein.lsvd.de

Anlage: schriftliches Grußwort anlässlich des Kieler CSD von Ministerin Alheit.

Schriftliches Grußwort von Sozialministerin Alheit anlässlich des diesjährigen CSDs:

 

„Fit fürs coming out – das diesjährige Motto  des Kieler CSD spricht ein Thema an, das in jüngere Vergangenheit bundesweit erfreulich prominent diskutiert wurde: Das Coming out von Lesben und Schwulen und dabei insbesondere das Coming-Out von Homosexuellen im Profisport. Die Diskussion, die durch den ehemaligen Fußballnationalspieler Thomas Hitzelsberger angestoßen wurde, hat andere motiviert, ebenfalls zu ihrer sexuellen Orientierung zu stehen. Der Eurovision Songcontest mit Conchita Wurst hat das Thema sexuelle Vielfalt europaweit in den Fokus gerückt – mit einem sehr positiven und ermutigendem Echo. Das ist gut und ich hoffe, dass dies weiteren Menschen hilft, sich gegenüber ihrem Umfeld zu öffnen, wenn Sie dies wünschen.

Die große Aufmerksamkeit, die durch Hitzelsbergers Coming out ausgelöst wurde zeigt zugleich: Es ist offenbar noch nicht normal, sich zu seiner sexuellen Orientierung zu bekennen. Es gibt immer noch Ängste und Sorgen vor negativen Folgen.

Ich möchte dazu beitragen, dass sich das ändert. Akzeptanz von sexueller Vielfalt sollen selbstverständlich werden. Die Landesregierung engagiert sich in vielfältiger Weise dafür, damit dieser Anspruch Realität wird. Beispielsweise mit unserem Vorstoß im Bundesrat für ein gleichwertiges Adoptionsrecht für Lesben und Schwule. Beispielsweise mit dem Aktionsplan „Echte Vielfalt“. Und beispielsweise durch die Unterstützung des Christopher street days. Der Tag trägt dazu bei, die geschlechtliche Vielfalt sichtbar zu machen und als Normalität zu akzeptieren. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine gelungene Veranstaltung!“

Zum Download (pdf): 

  • Medieninformation vom 28.5.2014  - Kristin Alheit: Akzeptanz sexueller Vielfalt muss selbstverständlich werden – Christopher-Street-Day in Kiel (Link auf die Seite des Ministeriums)
  • Schriftliches Grußwort von Sozialministerium Alheit zum Kieler CSD 2014 (Link auf die Seite des Ministeriums)

Schließen