Echte Vielfalt

Alter

Generationenübergreifendes gemeinschaftliches Wohnen und Leben für Lesben und Frauen mit und ohne Behinderung – das ist das Ziel der Initiative RuT-FrauenKultur&Wohnen.

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In Berlin soll dafür bis 2022 ein inklusives Wohnprojekt, an welches ein Zentrum mit Kultur- und Beratungsangeboten angeschlossen ist, entstehen. Das Konzept beinhaltet 70 Wohnungen, Gemeinschaftsräume sowie eine Pflege-WG mit acht Plätzen für pflegebedürftige Frauen.

Konzipiert und betrieben wird das Projekt vom Berliner Verein „RuT–Rad und Tat – Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V.“, welcher 1989 in eigener Initiative von einer Gruppe älterer und behinderter lesbischer Frauen gegründet wurde. Hintergrundidee für das entstehende Wohnprojekt sind die besonderen Bedürfnisse älterer oder behinderte lesbischer Frauen. Sie sind von Mehrfachdiskriminierung betroffen und als Gruppe gesellschaftlich oft unsichtbar sowie werden politisch wenig berücksichtigt. Das Projekt soll ihnen ein selbstbestimmtes Leben und soziale Teilhabe sowie bezahlbaren Wohnraum ermöglichen. Damit ist es bundesweit einmalig und schließt eine Lücke in der Versorgung für diese Zielgruppe.

In einem zentral in Berlin-Mitte gelegenen Neubaukomplex sind die Wohnungen geplant, die altersgerecht und barrierefrei sein werden. Gesundheitspräventionsprojekte  und Kultur- und Freizeitveranstaltungen runden das Angebot ab. Den Bewohner*innen sollen Sportkurse wie z.B. Yoga oder Gymnastik zur Verfügung stehen und ein Programm aus u.a. Lesungen, Spielenachmittagen oder Ausflügen ermöglicht werden. Eine solche Form des gemeinschaftlichen Wohnens, wie sie von RuT-FrauenKultur&Wohnen geplant ist, ist damit auch eine Alternative für Frauen, die nicht alleine oder im Seniorenheim leben möchten.

RuT-FrauenKultur&Wohnen will zudem am Ort des Wohnprojektes ein Kompetenzzentrum rund um die Themen Lesben und Alter sowie Lesben und Behinderung einrichten. Hier sollen Bildungsverstanstaltungen und Tagungen stattfinden, und auch der Dachverband Lesben und Alter wird mit seiner Geschäftsstelle im Projekt lokalisiert sein.

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Am 15.01.2020 berichtete die Neue Zürcher Zeitung, dass der Zürcher Gemeinderat mehr Sensibilität für LGBT-Menschen in Altersheimen gefordert habe – gleich drei Vorstöße zum Thema LGBT und Pflege seien behandelt worden. Zum Thema queer Altern arbeitet der gleichnamige Zürcher Verein  jedoch bereits seit Jahren, die Vision sei es in Zürich ein Wohnangebot für „Queers & Friends“ zu schaffen.

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„Konkret planen wir, dass nicht bloss ältere queere Menschen dort wohnen, sondern es in gewissem Umfang auch Platz für jüngere LGBTQs gibt. Wir wollen eine «caring community» schaffen, in der wir aufeinander Acht geben, so wie wir es schon einmal zeigten während der Aids-Krise in den 1980er und 90er Jahren“, so der Vereinspräsident Vincenzo Paolino in einem Interview mit dem Stadtmagazin hellozurich. Queers bräuchten ein spezielles Altersangebot, weil seiner Meinung nach Alters- und Pflegeeinrichtungen in der Schweiz nicht LSBTIQ*-freundlich seien – queere Senior*innen und müssten ihr Outing so täglich aufs Neue durchmachen und sich ständig neu erklären. Dabei seien auch Mitarbeitende nicht entsprechend sensibilisiert. In London gäbe es schon ein Angebot zur Schulung und Zertifizierung von stationären Einrichtungen zu LSBTIQ*-Themen – Paolino fände dies auch für die Schweiz sehr gut. „Ich bin sicher, dass unser Haus eine Leuchtkraft für die Schweiz entwickeln wird, indem Wissen und Erfahrung entstehen, die weitergegeben werden können.“

Diese Leuchtkraft könnte es sogar bis Deutschland reichen – denn in Deutschland gibt es rund 17,5 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter sind. Angenommen davon sind – nach was Paolino für die Schweiz als „konservative“ Rechnung bezeichnet – nur 5% queer, so gibt es in Deutschland mehr als 850 Tausend Senior*innen, die von einem queeren Wohnangebot im Alter profitieren könnten. Zwar gibt es auch hierzulande Pionier-Projekte, wie den Lebensort Vielfalt der Schwulenberatung Berlin in Charlottenburg. Doch während ein solch unabhängiges Wohnangebot für fitte Senior*innen genau das richtige sein kann, gibt es wohl auch viele Ältere, für die eine solche Option nicht in Frage käme. Gerade Menschen mit Erkrankungen wie Demenz brauchen ein wohlwollendes und sicheres Umfeld – und für queere Senior*innen gilt dies selbstverständlich auch in Hinblick auf das offene Leben ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität.

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KIEL. Familienminister und stellvertretender Ministerpräsident Dr. Heiner Garg hat heute (6.7.) die Regenbogenflagge am Kieler Familienministerium gehisst. Anlass ist der am morgigen Samstag in Kiel stattfindende Christopher Street Day (CSD), für den Minister Garg die Schirmherrschaft übernommen hat. Die Demonstration zum CSD Kiel startet am Samstag um 12 Uhr auf dem Asmus Bremer Platz, anschließend findet dort ein Straßenfest statt, bei dem Minister Garg um 13:30 Uhr ein Grußwort sprechen wird.

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Der CSD in Kiel steht in diesem Jahr unter dem Motto „Queere Vielfalt - ein Leben lang. „Wir setzen ein deutliches Zeichen für Vielfalt in unserer Gesellschaft. Jeder Mensch soll unabhängig von seiner persönlichen Orientierung frei von Diskriminierung leben können, auch im Alter“, so Minister Garg. Im Hinblick auf sexuelle Vielfalt im Alter betont der Minister: „Einrichtungen für alte Menschen sollten sich offen zur Vielfalt bekennen und entsprechend sensibel mit dem Thema umgehen. Auch in den Aus- und Fortbildungen für Fachkräfte der Pflege sollte das Thema stärker verankert werden. Mein herzlicher Dank gilt allen Menschen, die sich für Akzeptanz und Gleichberechtigung einsetzen. Schleswig-Holstein wird den Weg für Vielfalt gemeinsam fortsetzen.“

Auch im Finanzministerium wird heute die Regenbogenflagge gehisst. Finanzministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Monika Heinold betont: „Der Christopher-Street-Day ist ein Fest der Vielfalt und Toleranz. Derzeit erleben wir weltweit, dass hart erstrittene Freiheiten der queeren Community zunehmend wieder in Frage gestellt werden. Deshalb ist es mir wichtig, an diesem Tag Flagge zu zeigen für eine vielfältige und offene Gesellschaft.“

Informationen CSD Kiel.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Christian Kohl | Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431  988-5317 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.sozialministerium.schleswig-holstein.de

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