Echte Vielfalt

Familie

Intergeschlechtliche oder intersexuelle Menschen haben angeborene, körperliche Geschlechtsmerkmale, die sich nicht nur als eindeutig männlich oder weiblich einordnen lassen. Medizinisch werden diese als Varianten der Geschlechtsentwicklung gefasst und darunter unterschiedliche biologische Phänomene verstanden. Diese können Variationen in den Geschlechtsmerkmalen wie z.B. den Geschlechtsorganen oder Geschlechtschromosomen beinhalten.

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Nicht nur von Inter*-Organisationen wird kritisiert, dass intergeschlechtliche Menschen als Säuglinge oder Kinder operiert oder medizinisch behandelt werden, um bei ihnen eine geschlechtliche Eindeutigkeit herzustellen. Diese nicht rückgängig zu machenden Eingriffe erfolgen oft ohne medizinische Notwendigkeit und informierte Einwilligung der Betroffenen.

Auf regenbogenportal.de beschreibt die Mutter eines intersexuellen Kindes, Maria Blume, was Eltern tun können, deren neugeborenes Baby nicht als Junge oder Mädchen auf die Welt kommt. Eine solche Erfahrung wirft nämlich viele Fragen auf und kann Eltern verunsichern.

Ein Wichter Aspekt neben der Liebe und Wertschätzung für das Baby ist, sich Zeit zu lassen, und der neuen und ungewohnten Situation Raum zu geben.
Durch die Reform des Personenstandsrechts können Kinder, deren Geschlecht bei der Geburt nicht eindeutig feststellbar ist, zunächst ohne Geschlechtsangabe oder mit dem Eintrag „divers“ ins Geburtenregister eingetragen werden. Geschlechtsneutrale Namen bieten sich an, um allen Beteiligten den Alltag zu erleichtern.

Empfohlen wird, bei der Suche nach medizinischer Versorgung auf Kliniken oder Ärzt*innen zu achten, welche auf der Grundlage der geltenden Leitlinien behandeln und nur Untersuchungen und Behandlungen durchführen, die momentan medizinisch notwendig sind. Das gilt besonders für chirurgische Eingriffe in denen Genitalien operativ angeglichen werden sollen. Diese sollten erst vorgenommen werden, wenn ein Kind später die Folgen abschätzen und selbst darüber entscheiden kann. Auch Familienangehörige können darüber informiert werden, dass das Kind später selbst entscheiden soll, welchem Geschlecht es sich zugehörig fühlt.
Freund*innen und Bekannten können kurze Informationen darüber gegeben werden, dass beim neugeborenen Kind eine Variation der Geschlechtsentwicklung vorliegt und dazu noch Untersuchungen gemacht werden, dies sollte zunächst ausreichen. Inwieweit dabei ausführlicher über medizinische Details berichtet werden sollte, bleibt den Eltern überlassen.

Für die Erziehung des Kindes ist die Vermittlung von Geborgenheit und Sicherheit zentral. Sobald das Kind größer ist, sollte es in der Findung einer eigenen geschlechtlichen Identität unterstützt werden und darüber selbst entscheiden.
Verschiedene Spielzeuge sollten angeboten werden, und das Kind sollte selbst herausfinden, womit es spielen möchte.
Sobald das Kind in ein Alter kommt, in dem Unterschiede zwischen den Geschlechtern wahrgenommen und angesprochen werden, können die Eltern mit dem Kind darüber sprechen. Dabei ist es wichtig, dass dem Kind vermittelt wird, dass jeder Mensch einzigartig ist und seine Besonderheit kein Makel darstellt.

Beratung und Hilfestellung finden Eltern intersexueller Kinder auch hier.

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Wer kennt sie nicht, die Plakate mit den sorgenfreien Heteropaaren und glücklichen Mutter-Vater-Kind-Familien, mit denen uns die nächste Urlaubsreise, das neue Auto oder der superscharfe Rasierer verkauft werden sollen?

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Trotz Pluralisierung der Lebens- und daher auch der Familienformen (Patchwork-, Regenbogen- und Ein-Eltern-Familien) haben sich das gesellschaftliche Ideal von Beziehungen und die Norm der Familie kaum verändert. Die Plakataktion "Echte Vielfalt" möchte diese Idealvorstellung von Partnerschaft und Familie aufbrechen, zum Nachdenken und zur Diskussion anregen.

Die Bilder der lesbischen und schwulen Paare sowie Regenbogenfamilien sollen die Unsichtbarkeit von Homosexuellen und Menschen, die nicht den Geschlechtervorstellungen entsprechend leben, genauso verdeutlichen wie der Einfluss von Werbung und Medien auf unser Gesellschaftsbild.

Die Poster sind in den Stadtbussen in Flensburg vom 29. April 2018 bis 19. Mai 2018 zu sehen. Die Aktion ist in Zusammenarbeit mit dem Lübecker CSD e.V. und dem Lesben- und Schwulenverband Schleswig-Holstein entstanden und wird gefördert durch das Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren in Schleswig-Holstein und ist Teil des Aktionsplans für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten des Landes Schleswig-Holstein "Echte Vielfalt".

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„Das Rollstuhl-Mädchen, die Regenbogenfamilie und die acht Beine“ ist ein Minibuch, in dem es um das Finden von neuem Lebensmut geht. Ganz nebenbei und selbstverständlich wird eine Regenbogenfamilie mit zwei Vätern vorgestellt. Und es warten ein paar Überraschungen auf alle, die sich auf die Reise in die fantasievolle Welt der „neun bunten Königinnenreiche“ machen.

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„Echte Vielfalt“ findet man in diesem kleinen Buch in mehreren Farben – ideal zum Vorlesen für Regenbogenkinder, aber auch allen anderen, denn gegenseitigen Respekt kann man nie zu früh lernen, und auch dass jedes Kind und jeder erwachsene Mensch etwas Besonderes ist. 

Aus diesem Buch liest Autor Frank Thies in Schleswig-Holstein ab April 2018 an verschiedenen Orten lebhaft vor und zieht Klein und Groß in den Bann – gerade auch mit den bunten Bildern von Martin Breuer, die die Geschichte gut umsetzen. Die Minibücher werden dabei kostenlos verteilt. 

Wer dann immer noch nicht genug hat, kann noch in das zugehörige queere Märchenbuch „Die neun bunten Königinnenreiche“ gucken, das nun in der 2. Auflage erschienen ist. 

Mehr Informationen hier, wo auch das Minibuch digital einsehbar ist.

Termine:
Lesung in Lübeck:
13. Mai 2018
Lesung in Pinneberg:
03. Juni 2018
Lesung in Kiel:
30. Juni 2018
Lesung in Flensburg:
05. Juli 2018

Das Minibuch kann kostenlos bestellt werden (auch in größeren Mengen) über web@queerqueendoms.de. 

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Wir suchen Regenbogenfamilien …

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140625_PetzePostkarte_V140625_PetzePostkarte_R… die uns ein Familienfoto für das Schulprojekt überlassen.

… die uns ein Zitat (1 bis 2 Sätze) über ihre Familie schreiben!

Das PETZE Institut für Gewaltprävention gGmbH (Petze Institut) erstellt im Rahmen von "Echte Vielfalt – Aktionsplan für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten Schleswig-Holstein" Unterrichtsmaterialien für Grundschulen.

Darüber hinaus konzipiert das PETZE Institut ein Fortbildungsmodul für Lehrkräfte und Lehramtsanwärter_innen, das 2014 als Abrufveranstaltung zur Verfügung steht.

Weiterhin wird die entwickelte Unterrichtseinheit mit bereits bestehenden Präventionskonzepten in der Grundschule als ein zusätzlicher Baustein verzahnt. Die Lernziele werden dabei dem bestehenden Lehrplan für Grundschulen in Schleswig-Holstein angepasst und berücksichtigen Anforderungen der Inklusion.

Das Petze Institut kooperiert bei der Erstellung der Materialien und der Entwicklung des Fortbildungskonzepts für Lehrkräfte unter anderem mit den SchLAU Projekten in Schleswig-Holstein (Haki und NaSowas), dem Landeselternbeirat der Grundschulen und Förderzentren in Schleswig-Holstein, dem IQSH, dem LSVD und weiteren Akteuren, die sich für Gleichstellung und gegen Homophobie einsetzen.

Kontakt: Ursula Schele, Petze Institut für Gewaltprävention gGmbh
Tel. 0431 91185, Mail ursula.schele@petze-kiel.de

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