Echte Vielfalt

Lesben

Am 18. und 19. November organisierte das Bundesfamilienministerium in Berlin eine europäische (Online-)Konferenz zu lesbischer Sichtbarkeit. Die Konferenz ist die erste internationale Veranstaltung, welche die Interessen und Lebensrealitäten lesbischer Frauen und Regenbogenfamilien in der EU thematisiert hat.

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An beiden Tagen fanden verschiedene Online-Vortrags und Diskussionspanels in englische Sprache statt, so zum Beispiel zu lesbischen Perspektiven auf Flucht und Migration, der Sichtbarkeit von lesbischen Frauen in der wissenschaftlichen Forschung oder der rechtlichen Gleichstellung von Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern in der EU.

Angestrebtes Ziel der Konferenz ist die Umsetzung einer übergreifenden EU-Strategie für die Förderung von LSBTI*-Rechten sowie auch  die spezifischen Lebenssituationen lesbischer Frauen in politischen Maßnahmen der EU zu berücksichtigen. Das „L“ in LGBTI* werde meist nur mitgesprochen, so eine Sprecherin des Familienministeriums, während „Bedarfe lesbischer Frauen und der häufig weiblichen Regenbogenfamilien“ oft nicht betrachtet würden. In einem Panel diskutierte zum Beispiel Bundesfamilienministerin Franziska Giffey mit der EU-Kommissarin für Gleichstellung, Helena Dalli, und der Generalsekretärin des Europarats, Marija Pejčinović Burić, über eine neue EU-Strategie zu LSBTI*-Gleichstellungspolitik.

Zentraler Ansatz der Konferenz ist das Konzept der Intersektionalität. Mit diesem theoretischen Ansatz aus der Frauen- und Geschlechterforschung soll die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen sich überlappenden und verstärkenden Diskriminierungserfahrungen, denen in diesen Fall lesbische Frauen ausgesetzt sind, gelenkt werden. Mehrfachdiskriminierungen zum Beispiel in Bezug auf Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund, Religionszugehörigkeit, Behinderung und sozial-ökonomischen Status sollen auf diese Weise mitgedacht werden: „Eine schwarze lesbische Frau erlebt auch in Deutschland sehr wahrscheinlich andere Benachteiligungen als eine weiße lesbische oder auch eine weiße heterosexuelle Frau. Dieses Wissen ist der Schlüssel dazu, in den Ländern der Europäischen Union politische Maßnahmen zu ergreifen, die alle erreichen: die heterosexuellen, die lesbischen, die schwarzen Frauen und Frauen mit Behinderung“ schreibt das Bundesfamilienministerium dazu auf seiner Webseite.

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Die meisten Regenbogenfamilien bestehen aus zwei Müttern mit Kind(ern). Diejenige, die das Kind geboren hat, ist nach allgemeinem Verständnis sowie nach §1591 BGB die ‚Mutter‘. Das Bundesjustizministerium unter Christine Lambrecht (SPD) möchte diesen Absatz im BGB künftig ergänzen durch „Mutter eines Kindes ist neben der Mutter nach Absatz 1 auch die Frau, die zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter nach Absatz 1 verheiratet ist oder die die Mutterschaft anerkannt hat."

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Bislang muss die zweite Mutter das Kind adoptieren, was jedoch – neben der Ungleichbehandlung gegenüber heterosexuellen Paaren – rechtliche Unsicherheiten mit sich bringt: Stirbt die leibliche Mutter beispielsweise während des Verfahrens, gilt das Kind als Vollwaise, die zweite Mutter ist in diesem Fall nicht sorgeberechtigt. Die Gesetzesvorlage ist nach Lambrecht „ein Vorschlag im Sinne des Kindeswohls. (…) Eine Mutter sollte ihr Kind nicht adoptieren müssen.“ Eine Elternschaft von mehr als zwei Personen schließt sie jedoch aus. Dies wäre sonst vorstellbar, wenn ein privater Samenspender die Vaterrolle anerkennt. Ebenso hat der Gesetzesentwurf keine Auswirkungen für die Situation schwuler Paare: „Hier ist zu berücksichtigen, dass ein Kind auch immer eine leibliche Mutter hat.“

In den Niederlanden und Finnland besteht bereits das Recht für die zweite Frau auf ‚Mutterschaft‘ ab Geburt und ohne Adoption. In Belgien, Dänemark und Norwegen heißt es ‚Mit-Mutterschaft‘. Hierzulande blockieren die unionsgeführten Ministerien den Entwurf mit der Befürchtung, dass den Vätern Rechte beschnitten würden.

Bis es zu einer veränderten Gesetzeslage kommt, erschwert derzeit ein weiteres Gesetzgebungsverfahren zum Adoptionsrecht die Lage: Eine verpflichtende Beratung vor der Adoption trifft besonders Zwei-Mütter-Familien, da diese in der Regel schon vor Beginn des Verfahrens eine intakte Familie mit leiblichen Kindern bilden. „Wir fordern Justizministerin Lambrecht und Gleichstellungsministerin Giffey auf, die Diskriminierung lesbischer* Mütter und ihrer Kinder zu beenden“, so LesbenRing-Vorstandsfrau Kathrin Schultz.

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Generationenübergreifendes gemeinschaftliches Wohnen und Leben für Lesben und Frauen mit und ohne Behinderung – das ist das Ziel der Initiative RuT-FrauenKultur&Wohnen.

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In Berlin soll dafür bis 2022 ein inklusives Wohnprojekt, an welches ein Zentrum mit Kultur- und Beratungsangeboten angeschlossen ist, entstehen. Das Konzept beinhaltet 70 Wohnungen, Gemeinschaftsräume sowie eine Pflege-WG mit acht Plätzen für pflegebedürftige Frauen.

Konzipiert und betrieben wird das Projekt vom Berliner Verein „RuT–Rad und Tat – Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V.“, welcher 1989 in eigener Initiative von einer Gruppe älterer und behinderter lesbischer Frauen gegründet wurde. Hintergrundidee für das entstehende Wohnprojekt sind die besonderen Bedürfnisse älterer oder behinderte lesbischer Frauen. Sie sind von Mehrfachdiskriminierung betroffen und als Gruppe gesellschaftlich oft unsichtbar sowie werden politisch wenig berücksichtigt. Das Projekt soll ihnen ein selbstbestimmtes Leben und soziale Teilhabe sowie bezahlbaren Wohnraum ermöglichen. Damit ist es bundesweit einmalig und schließt eine Lücke in der Versorgung für diese Zielgruppe.

In einem zentral in Berlin-Mitte gelegenen Neubaukomplex sind die Wohnungen geplant, die altersgerecht und barrierefrei sein werden. Gesundheitspräventionsprojekte  und Kultur- und Freizeitveranstaltungen runden das Angebot ab. Den Bewohner*innen sollen Sportkurse wie z.B. Yoga oder Gymnastik zur Verfügung stehen und ein Programm aus u.a. Lesungen, Spielenachmittagen oder Ausflügen ermöglicht werden. Eine solche Form des gemeinschaftlichen Wohnens, wie sie von RuT-FrauenKultur&Wohnen geplant ist, ist damit auch eine Alternative für Frauen, die nicht alleine oder im Seniorenheim leben möchten.

RuT-FrauenKultur&Wohnen will zudem am Ort des Wohnprojektes ein Kompetenzzentrum rund um die Themen Lesben und Alter sowie Lesben und Behinderung einrichten. Hier sollen Bildungsverstanstaltungen und Tagungen stattfinden, und auch der Dachverband Lesben und Alter wird mit seiner Geschäftsstelle im Projekt lokalisiert sein.

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Die Rendsburger Regenbogengruppe zeigt am Freitag, 11. Oktober 2019 im Kino Center Rendsburg um 20 Uhr den „Film Honiggarten – das Geheimnis der Bienen“: Die alleinerziehende Mutter Lydia (Holliday Grainger) wurde einst von ihrem Mann im Stich gelassen.

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  Nachdem Lydias Sohn Charlie (Gregor Selkirk) nach einem Mobbingvorfall zur örtlichen Ärztin Jean Markham (Anna Paquin), die erst kürzlich in ihre Heimatstadt zurückgekehrt ist, gebracht wird, lernen sich die beiden Frauen erstmals kennen. Als Lydia und Charlie eines Tages aus ihrem Haus vertrieben werden, weil das geringe Einkommen der Mutter nicht ausreicht, um die Miete zu zahlen, lädt Jean die beiden ein, bei ihr zu bleiben.

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Workshop zum Erlernen des sicheren Umgangs mit Sozialen Medien am Beispiel Facebook am Do., 29.11. und Do., 13.12.2018 jeweils 19-21.30 Uhr im Frauennetzwerk zur Arbeitssituation, Walkerdamm 1, 24103 Kielv

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An zwei Abenden à 2,5 Std. wird den Teilnehmerinnen zeigen, wie sie auf ihrem Smartphone (oder Laptop) Facebook installieren und einrichten können. Die Möglichkeiten und die Benutzung von Facebook werden erklärt und geübt. Ebenso lernen die Teilnehmerinnen, wie sie Facebook-Seiten von anderen Menschen und Organisationen finden und diese für sich sinnvoll nutzen können.

Die Idee zu diesem Workshop ist entstanden, nachdem wir von der AG Lesben AHOI! wiederholt die Rückmeldung von älteren Lesben erhalten haben, dass diese unsere (und andere) Veröffentlichungen auf Sozialen Medien nicht mitbekommen, weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen oder sich nicht trauen diese zu nutzen.

Viele Informationen, Veranstaltungshinweise, sozialpolitische Diskurse und anderes werden oft ausschließlich in Sozialen Medien geführt. Um diejenigen, die, aus welchen Gründen auch immer, wenig oder keinen Zugang zu digitalen Medien haben zu empowern und ihnen die Teilnahme daran zu ermöglichen, möchten wir diesen Workshop für lesbische Frauen ab 45 Jahren anbieten.
Hier der Link zur Facebookveranstaltung.

Ort: Frauennetzwerk zur Arbeitssituation e.V., Walkerdamm 1, 24103 Kiel, 2. St., barrierefrei

Die Teilnehmerinnengebühr ist so kalkuliert, dass im Mittel jede Teilnehmerin 15,- € für beide Abende bezahlt. Also manche mehr, damit andere dann weniger bezahlen können, wenn sie nicht viel Geld haben. Die Bezahlung erfolgt bar vor Ort. Getränke und Snacks sind inklusive.

Bitte mitbringen: Ein eingerichtetes und vollständig aufgeladenes Smartphone bzw. Laptop mit dem aktuellen Betriebssystem, Deine/Ihre Benutzerinnen*namen und Passwörter für E-Mail-Adresse, bei iPhone die Apple-ID, Google-Konto, bei Bedarf Deine/Ihre Lesebrille. Auf dem Smartphone/Laptop sollte Dein/Ihr E-Mail-Konto eingerichtet sein. Facebook wird während des Workshops gemeinsam heruntergeladen. Bitte hierfür unbedingt Deine/Ihre Zugangsdaten für den App Store (wenn Du/Sie ein Apple iPhone besitzen) oder den Google Play Store (wenn Du/Sie ein anderes Smartphone oder einen Windows-Laptop haben) mitbringen.

AG in der HAKI e.V.
E-Mail: Lesben.Ahoi@gmx.de
Facebook: www.fb.com/LesbenAHOI
www.haki-sh.de

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Das Programm für Lesben im Norden geht weiter. Am 28. September 2018 heißt es HipHop meets Pop im Hansa48 in Kiel.

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ROSALIE MAG HIPHOP
Katrin Bosau (Drums, Vocals, Guitar) sorgt für die musikalische Inspiration, Verena Nagel (Bass only) liefert den Groove: zusammen ergeben sie Rosalie mag HipHop. Nach dem durchschlagenden Auftritt beim LFT (Lesbenfrühlingstreffen) 2017 in Kiel kreieren und arrangieren sie seither fleißig neue, eigene Songs, die sie an diesem Abend vorstellen.

BERNADETTE LA HENGST
Bernadette La Hengst zeigt bei ihren Konzerten so ziemlich alles, was es braucht, um die Welt mit Melodien zu retten: Von
swingenden Popsongs über ausgeflippten Krautbeat bis hin zu elektrogeschwängertem Lovers Soul. Klar im Vordergrund stehen ihre sozialkritischen und feministischen Texte – die auch gerne mal mit wütenden Gitarren oder derb rockenden Soli betont werden.

Einladungspolitik: Ladies only

Weitere Informationen gibt es hier.

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Die AG Lesben AHOI! lädt zum Vortrag: Lesben im Visier der Staatssicherheit ein. Der Vortrag findet ab 19 Uhr bei freiem Eintritt im subrosa in Kiel-Gaarden statt und ist open to all gender. Die Kulturpädagogin und Filmemacherin Barbara Wallbraun gibt einen Einblick in die Arbeitsweise der Staatssicherheit der DDR unter dem Aspekt: Waren lesbische Frauen interessant für die Arbeit der Staatssicherheit?

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Neben einer kurzen Einführung in die Arbeit und Funktionsweise der Staatssicherheit, wird es um die Frage gehen, wie die Stasi Informant_innen angeworben hat, wie sie Treffen infiltrierte und welche Maßnahmen entwickelt und genutzt wurden, um die als „feindlich-oppositionell“ eingestuften Personen und Gruppierungen in homosexuellen Kreisen in ihrer Entwicklung zu sabotieren.
Anhand signifikanter, individueller Aktenbeispiele rekonstruiert Barbara Wallbraun warum sich Inoffizielle Mitarbeiterinnen (IM) verpflichtet und aus der Privatsphäre von Frauen berichtet haben. Auf der anderen Seite wird an personifizierten Beispielen verdeutlicht, welche Konsequenzen staatlich angeordnete Überwachungsmaßnahmen für einzelne Frauen haben konnten.

Termin: Montag, 22.10.2018, 19 Uhr, Ort: Subrosa, Elisabethstr. 25, 24143 Kiel

Einladungspolitik: all gender

Hier der Link zur Facebookveranstaltung.

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Die Cis*stars: Lesben - Musik - Kabarett

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Samstag, 2. Juni, 19:30 Uhr, Alte Mu Fahrradkinokombinat, Lorentzendamm 6-8, 24103 Kiel

Die Cis*stars – Wo sind die Lesben?

Das fragen mit Musik, Kabarett und Expertinnenwissen die Cis*stars aus Berlin und betreiben Grundlagenforschung zum Verbleib der Retro-Cis*-Lesbe: Sitzt sie noch im Schrank oder ist sie unsichtbar? Ist sie Mutter, Vater, Eltern oder jetzt schon Großmama? Ist sie Professorin oder putzt sie doch das Klo? Ist sie überhaupt hier – oder ist sie anderswo?

Eine vergnügliche Spurensuche zwischen Jobcenter und Wohnprojekt, Dyke*March und polyamorösen Kleinanzeigen, veganer Haar- und hakender Steh-Klo-Spülung. Im Takt von Tango und Country, Rock und Pop, Swing und Salsa.

Einladungspolitik: Ladys only

Barrierefreiheit: Das Fahrradkinokombinat und die Alte Mu arbeiten daran, barrierefrei zu werden. Derzeit kann das Fahrradkinokombinat berollt werden. Breite Elektrorollis können leider nicht in den Saal rollen (Türbreite 80 cm). Berollbare Toiletten gibt es derzeit ebenfalls leider nicht.

Die Veranstaltung findet im Rahmen von Echte Vielfalt - Aktionsplan für die Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten des Landes Schleswig-Holstein statt und wird gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren

Fördedampferfahrt nach Laboe und Schilksee

Sonntag, 3. Juni, 13:00 Uhr

Treffpunkt: Vapiano, Kaistraße 51, 24114 Kiel

Mit der Fähre über die Förde, selbst gebackenen Kuchen und mitgebrachte Snacks genießen - Lesben kennenlernen - zusammen Lieder singen - Spaß haben!

Treffpunkt: Vapiano-Kasse/Anlegestelle: 13:00 Uhr

Zwischenstopp: Laboe „Landgang“

Weiterfahrt: 16:14 Uhr nach Schilksee - Baden und Fischbrötchenschmaus

Rückfahrt: 18:11 Uhr mit dem Bus 512S – Hbf 18:43 Uhr

Mitbringen: Snacks, Getränke, Geschirr, Badesachen, wettergerechte Kleidung, gute Laune

Kosten: Tageskarte KVG 9,60 € plus Fährenzuschlag oder Gruppenkarten

Einladungspolitik: Ladys only

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Die Herausgeberin Stephanie Kuhnen hat monatelang für ihr im Oktober 2017 im Querverlag erschienenes Buch recherchiert. Herausgekommen ist ein Plädoyer für die Sichtbarkeit von LESBEN in Gesellschaft und Community!

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28 Autor*innen beleuchten aus unterschiedlichen Perspektiven das Thema „lesbische Sichtbarkeit“ und gehen der Frage nach: Wo sind sie denn, die lesbischen Frauen? Welche Vorteile und welche Nachteile bringt eine erhöhte Sichtbarkeit? Was führt zur Unsichtbarkeit? Und wie kann mehr Sichtbarkeit in allen Bereichen der Gesellschaft hergestellt werden?

Stephanie Kuhnen wird an diesem Abend aus mehreren Beiträgen ihres Buches vorlesen und gerne mit den Besucher*innen ins Gespräch kommen.

Wann: Montag, 27. November 2017, 19 Uhr
Ort: SUB ROSA, Elisabethstr. 25, 24143 Kiel-Gaarden (Das SUB ROSA ist barrierefrei)
Eintritt: 3 € (nach Selbsteinschätzung)
Link zur Facebook-Veranstaltung.

Das Buch kann vor Ort erworben werden. Weitere Infos zum Buch.
Eingeladen sind alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung

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Es war ein großartiges Lesbenfrühlingstreffen

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„Alle 600 Eintrittsbändchen sind verkauft!" jubelt Mit-Orgafrau Rosi Luschnikova-Strömsdörfer am Samstagnachmittag. Zu diesem Zeitpunkt ist das Gelände der Muthesius Kunsthochschule voller Lesben, die aus Deutschland und dem Ausland nach Kiel gereist sind, um über die Pfingstfeiertage am 44. Lesbenfrühlingstreffen (LFT) teilzunehmen. Auf dem Innenhof wuselt es, überall wird gelacht, geklönt und gut gegessen. Die Teilnehmerinnen erzählen aufgeregt von den Workshops, an denen sie teilgenommen haben; Themen waren z. B. die Situation für lesbische Frauen* in Kuba, Polen und Costa Rica oder Wohnen im lesbischen Wohnprojekt oder lesbische Sexualität. Auch sind immer wieder Jubelschreie zu hören: Freundinnen, die sich sonst das ganze Jahr nicht sehen, treffen sich beim alljährlich stattfindenden LFT, das seit 1972 jedes Jahr in einer anderen Stadt ausgerichtet wird. Kiel war zum ersten Mal dabei!

Demoparade: Bunt und laut – Lesben sind sichtbar
Bereits am Samstagvormittag waren mehr als 300 Lesben mit einer fröhlichen und bunten Demonstration über die Kieler Einkaufsstraße „Die Holtenauer" gezogen. Viele trugen vorher angefertigte Segel mit lustigen Sprüchen oder ernsthaften Forderungen aus Pappe, die eigens für diese lesbische Windjammerparade hergestellt worden waren. „Wir sind viele, wir sind sichtbar, wir sind nicht nur lesbisch, aber das immer!" konstatiert Rosi Luschnikova-Strömsdörfer. Und eine andere Demoteilnehmerin ergänzt: „Kiel war noch nie so lesbisch wie heute!"

Viele Konzerte in der Pumpe
Das Abendprogramm mit Konzerten und anschließender Party fand in der Pumpe statt. Dorthin kamen noch einmal weitere 200 Besucherinnen, die Samstag und Sonntag bis 3 Uhr früh feierten. Samstagabend waren „Zrazy", eine Lesbenband aus Irland das Highlight, Sonntagabend haben Liedermacherin Janina Dunklau aus Hamburg mit ihren ruhigen und nachdenklichen Songs das Publikum begeistert und das Duo „Copy and Taste“ versetzte die Halle in rhythmische Schwingungen. Im Anschluss hat die junge Kieler Band „Rosalie mag Hiphop“ mit ihren selbst geschriebenen feministischen Texten bei ihrem ersten öffentlichen Konzert die Bühne gerockt. Von dieser 2-Lesben-Band werden wir sicherlich noch hören!

Ausblick
Beim Abschlussplenum am Montagvormittag waren sich alle einig: Es war ein solch entspanntes, super organisiertes und so nettes LFT, das soll wieder so sein. Gesagt, getan: Für 2018 fanden sich spontan 10 weitere Orga-Frauen*, die das LFT in Göttingen ausrichten möchten und auch 2019 ist sicher: Dann wird das LFT in Köln stattfinden.

Hintergrund und Ausblick
Das LFT wurde im Rahmen des „Aktionsplan Echte Vielfalt Schleswig-Holstein“ durchgeführt. Die Kieler Orgagruppe ist eine AG der HAKI e.V., unserem Trägerverein danken wir sehr für die Unterstützung. Und das Beste: Wir lösen uns jetzt nicht auf, sondern planen weitere Veranstaltungen für lesbische Frauen* in Schleswig-Holstein. Was, wann, wo und wie - darüber diskutieren wir gerade, für Neuigkeiten schaut einfach auf unsere Facebook-Seite. (kein Facebook-Account erforderlich)

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