Echte Vielfalt

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Queer und Veganismus – diese beiden Themen haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun. Doch die Initiative Vegan Rainbow Project zeigt auf, wie beide Themen politisch miteinander verbunden werden können.

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Das Projekt der beiden queeren, lesbischen Frauen Daniela Zysk und India Kandel möchte darüber informieren, wie sich Unterdrückung und Marginalisierung verschiedener Gruppen, ob Mensch oder Tier, ähneln oder sich sogar gegenseitig bedingen. Ihr Ziel: Auf die Befreiung und Gleichberechtigung aller Lebewesen hinarbeiten, und dabei queeren Aktivismus und die Tierrechtsbewegung zusammenbringen.

Dafür stellen Sie auf ihrem Blog Wissen zur Verfügung und führen Interviews mit verschiedenen veganen Personen. Sie halten Vorträge oder nehmen an veganen oder LSBTIQ*-Events und Demonstrationen teil. Sichtbarkeit für vegan lebende, unterdrückte und marginalisierte Gruppen zu schaffen, sei ein zentraler Bestandteil ihres Aktivismus.

Auf ihrem Blog berichten sie zum Beispiel über Gnadenhöfe für Tiere, die von Personen aus dem LSBTIQ*-Spektrum geführt werden. Oder sprechen mit Wissenschaftler*innen und Theoretiker*innen, die sich mit den Überschneidungen von Sexismus und der Ausbeutung von Nutztieren beschäftigen.

Homophobie, Sexismus oder auch Speziesismus, also die Unterdrückung von Lebewesen auf Grund ihrer Artzugehörigkeit, ähneln sich in ihrer Wirkungsweise, so erläutert India in einem Interview. in allen Fällen werden Gruppen auf Grund bestimmter Merkmale abgewertet und ungleich behandelt. Auch Vorurteile gegenüber Veganer*innen und queeren Menschen können sich ähneln, wie Daniela aus eigener Erfahrung berichtet. Beides werde mitunter als „nicht natürlich“ bezeichnet oder als Defizit gesehen.

In der queeren Community möchten Daniela und India auf die Ausbeutung von Nutztieren aufmerksam machen, denn gerade hier gäbe es schon eine erhöhte Sensibilität für verschiedene Unterdrückungsformen: „Genau wie wir, wollen und sollten andere Tiere selbst über ihren eigenen Körper und ihr (Sexual-) Leben bestimmen dürfen. In der Tierindustrie sind jedoch Vergehen gegen die körperliche und sexuelle Selbstbestimmung […] an der Tagesordnung. Ohne diese Praktiken könnte die Tierindustrie nicht existieren“ schreiben sie in einem Flyer.

Wer das Projekt und seine Message unterstützen möchte, kann zum Beispiel im Webshop eine Pride-Flagge mit Vegan-Schriftzug erwerben oder India und Daniela für einen Vortrag auf einer Veranstaltung anfragen.

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Wie kann eine LSBTIQ* wertschätzende beraterische oder therapeutische Begleitung gestaltet werden? Dieser und weiteren Fragen widmet sich die ab Herbst 2020 zum zweiten Mal stattfindende berufsbegleitende wissenschaftliche Weiterbildung LSBTIQ*-Beratung (CAS).

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Der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie (VLSP*) bietet diese in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe an. Der VLSP* ist ein Zusammenschluss von in psychologischen Berufsfeldern tätigen Menschen, die sich mit den Themen sexuelle Orientierung und geschlechtliche Vielfalt auseinandersetzen wollen.

Wie Dr. Gisela Wolf, Psychotherapeutin und Vorstandsmitglied von VLSP* in einem Fachartikel erläutert, gehören lesbische, schwule und bisexuelle KlientInnen zu den Personengruppen, die relativ häufig psychotherapeutischen Versorgung in Anspruch nehmen. Dennoch würde sexuelle Orientierung in den psychotherapeutischen Ausbildungen kaum thematisiert, und damit nicht auf die psychotherapeutischen Bedarfe von queeren Klient*innen und die dafür notwendige Fachkompentenz  vorbereitet.

Diese bisherige Leerstelle in der Qualifikation von psychotherapeutisch arbeitenden Personen wird mit der Weiterbildung "LSBTIQ*-Beratung (CAS)“ nun entsprechend gefüllt. Das Weiterbildungsangebot richtet sich dabei nicht nur an Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen, sondern auch Berufsfelder wie die soziale Arbeit sind hiervon adressiert. Kenntnisse rund um sexuelle Orientierung und geschlechtliche Vielfalt in Psychotherapie und Beratung werden im Rahmen der Fortbildung vermittelt. Neben Grundlagenwissen zu LSBTIQ* wird zum Beispiel Wissen über die rechtlichen Rahmenbedingungen oder die Vielfalt von Beratungsanliegen in diesem Kontext erlernt. Neben Anregung zur Selbstreflexion sollen die Beratenden für eine LSBTIQ*-sensible Umsetzung von Beratungs- und Therapiemethoden qualifiziert werden.

Die Weiterbildung wird in Form von Seminaren absolviert, die sowohl als Präsenzlehre wie auch in Fernlehre durchgeführt werden. Nach einer Abschlussprüfung wird das CAS-Zertifikat (Certificate of Advanced Studies) erworben.

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Am 15.01.2020 berichtete die Neue Zürcher Zeitung, dass der Zürcher Gemeinderat mehr Sensibilität für LGBT-Menschen in Altersheimen gefordert habe – gleich drei Vorstöße zum Thema LGBT und Pflege seien behandelt worden. Zum Thema queer Altern arbeitet der gleichnamige Zürcher Verein  jedoch bereits seit Jahren, die Vision sei es in Zürich ein Wohnangebot für „Queers & Friends“ zu schaffen.

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„Konkret planen wir, dass nicht bloss ältere queere Menschen dort wohnen, sondern es in gewissem Umfang auch Platz für jüngere LGBTQs gibt. Wir wollen eine «caring community» schaffen, in der wir aufeinander Acht geben, so wie wir es schon einmal zeigten während der Aids-Krise in den 1980er und 90er Jahren“, so der Vereinspräsident Vincenzo Paolino in einem Interview mit dem Stadtmagazin hellozurich. Queers bräuchten ein spezielles Altersangebot, weil seiner Meinung nach Alters- und Pflegeeinrichtungen in der Schweiz nicht LSBTIQ*-freundlich seien – queere Senior*innen und müssten ihr Outing so täglich aufs Neue durchmachen und sich ständig neu erklären. Dabei seien auch Mitarbeitende nicht entsprechend sensibilisiert. In London gäbe es schon ein Angebot zur Schulung und Zertifizierung von stationären Einrichtungen zu LSBTIQ*-Themen – Paolino fände dies auch für die Schweiz sehr gut. „Ich bin sicher, dass unser Haus eine Leuchtkraft für die Schweiz entwickeln wird, indem Wissen und Erfahrung entstehen, die weitergegeben werden können.“

Diese Leuchtkraft könnte es sogar bis Deutschland reichen – denn in Deutschland gibt es rund 17,5 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter sind. Angenommen davon sind – nach was Paolino für die Schweiz als „konservative“ Rechnung bezeichnet – nur 5% queer, so gibt es in Deutschland mehr als 850 Tausend Senior*innen, die von einem queeren Wohnangebot im Alter profitieren könnten. Zwar gibt es auch hierzulande Pionier-Projekte, wie den Lebensort Vielfalt der Schwulenberatung Berlin in Charlottenburg. Doch während ein solch unabhängiges Wohnangebot für fitte Senior*innen genau das richtige sein kann, gibt es wohl auch viele Ältere, für die eine solche Option nicht in Frage käme. Gerade Menschen mit Erkrankungen wie Demenz brauchen ein wohlwollendes und sicheres Umfeld – und für queere Senior*innen gilt dies selbstverständlich auch in Hinblick auf das offene Leben ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität.

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2012, im Rahmen des Aktionsplans der Landesregierung NRW „für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt – gegen Homo- und Transphobie“, wurde vom Schulministerium NRW und der Initiative Schule der Vielfalt ein Kooperationsvertrag unterschrieben. Damit wurde auf das bereits seit 2008 vorhandene Engagement der damaligen lesbisch-schwulen Schulaufklärung (SchLau) NRW und der Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben und Schwule in NRW aufgebaut.

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Diese war ins Leben gerufen worden, um „in Nordrhein-Westfalen eine gesellschaftliche Öffentlichkeit für die Ächtung von Homophobie in der Schule herzustellen und so sowohl strukturelle als auch individuelle homophobe Diskriminierung und Gewalt in Schulen zu stoppen“.

Heute ist die Schule der Vielfalt ein bundesweites Antidiskriminierungsnetzwerk, welches Lokalgruppen in allen Ländern hat, die sich dafür einsetzen, „dass an Schulen mehr gegen Homo- und Trans*feindlichkeit und mehr für die Akzeptanz von unterschiedlichen Lebensweisen getan wird“.

Für das Landesnetzwerk in Schleswig-Holstein wurde unter dem Träger „HAKI e.V. – lesbisch-schwule Emanzipationsarbeit in Schleswig-Holstein“ der Name SCHLAU übernommen, mit SCHLAU-Teams in Flensburg, Kiel und Lübeck; die Bildungs-, Aufklärungs- und Antidiskriminierungsworkshops zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt für Schulen, Sportvereine, Jugendzentren und andere Jugendeinrichtungen anbieten. Dabei stünden Begegnungen und Gespräche zwischen Jugendlichen und lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren Teamer*innen im Zentrum, um diese mittels „pädagogischer Methoden und evaluierter Konzepte“ für die Lebenswirklichkeiten von jungen LSBTIQ*-Personen zu sensibilisieren. Weitere Ziele der SCHLAU-Workshops sind unter anderem die Förderung von Respekt und Toleranz gegenüber geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, und Jugendlichen und jungen Erwachsenen Mut zu machen für einen selbstbewussten Umgang mit ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität.

Die Tatsache, dass 2015 eine Studie zu Coming-Out-Erfahrungen von LSBTIQ*-Jugendlichen ergab, dass mehr als 65% der ca. 4000 Befragten vor ihrem ersten äußeren Coming-Out Ablehnung durch Freund*innen und Familienmitglieder fürchteten, ist nur ein Indiz für die Notwendigkeit von aufklärenden Antidiskriminierungsworkshops. Unter ihrem Konzept erklärt auch SCHLAU selbst, warum Arbeit wie ihre wichtig ist – und liefert Informationen zu Methodik, theoretischen Grundlagen wie Menschenrechtsbildung und Intersektionalität und der Qualifikation ihrer Mitarbeitenden.

Zwar können momentan während der COVID-19 Pandemie keine physischen Workshops stattfinden, doch auch online steigt die Präsenz von LSBTIQ*-Inhalten für Jugendliche: Beispielsweise das TV-Magazin von Queerblick e.V.  „das Medienprojekt für schwule, lesbische, bisexuelle und trans* Jugendliche“ auf YouTube. Hier können Interessierte durch eine Bandbreite verschiedener Filmformate wie Dokus, Kurzfilme und Interviews mehr über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt lernen.

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HAKI e.V. bietet Beratungen für LSBTIQ*, Angehörige und Fachkräfte in ganz Schleswig-Holstein an. Walkerdamm 17, 24103 Kiel Telefon: 0431 17090 haki-sh.de post@haki-sh.de queeres-kiel@haki-sh.de

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Wie?

Wir bieten eine fundierte psychosoziale Beratung zu allen Fragen von LSBTIQ* an. Die Beratung unterliegt der Schweigepflicht, kann anonym erfolgen und ist kostenfrei. Unsere unterstützende und wertschätzende Beratung bietet Raum zur Selbstreflexion, ermöglicht das eigene „Verstehen“ und erweitert Perspektiven und Handlungsoptionen. Die Beratung erfolgt:

  • persönlich im HAKI-Zentrum
  • telefonisch
  • per Mail
  • als Video-Beratung (Zoom)

Beratungsthemen:

  • Coming-out
  • Familie, Adoption und Kinderwunsch
  • Geschlechtliche Identität und Transition
  • Gewalt und Diskriminierung
  • Handicaps und Behinderung
  • HIV & STIs, Leben mit HIV
  • Migration, Asyl und Flucht
  • Partner*innenschaft und Beziehung
  • Pflege und Alter
  • Rehabilitierung und Entschädigung (§175)

Was?

Wir sind für Dich da! Wir haben ein offenes Ohr für Anliegen, Sorgen und Befürchtungen, finden in der Beratung gemeinsam Rat und leisten Beistand bei Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen. Bei Bedarf vermitteln wir an weitere professionelle Unterstützungsangebote weiter.

Wer?

Neben Lesben, Schwulen, Bi*, Trans*, Inter*, Queers etc. ist unsere niedrigschwellige Beratung auch für Angehörige, Paare und Partner*innen offen. Auch Mediziner*innen, Psychotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen, Jurist*innen usw., die mit dem Thema LSBTIQ* beruflich in Berührung gekommen sind, möchten wir ausdrücklich ermutigen uns anzusprechen und den Austausch zu suchen.

Wer berät?

Im Beratungsteam engagieren sich Menschen aus verschiedenen Teilen des LSBTIQ*-Spektrums. Die Qualität der Arbeit wird durch regelmäßige Fortbildungen und Supervisionen sichergestellt. Du möchtest Dich als Peer-Berater*in in unserem Team engagieren? Dann schreib uns gern eine Mail.

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Minister Dr. Heiner Garg: "Schleswig-Holstein zeichnet eine bunte und vielfältige Gesellschaft aus, in der Menschen unabhängig von Herkunft, Glauben, Handicap, sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität und sozialem Status gut und gerne leben sollen. Vielfalt und Toleranz sind die Stärken unserer Gesellschaft.

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Ein gesellschaftliches Klima zu fördern, in dem Menschen unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können, ist das Ziel der Landesregierung. Im Rahmen des Aktionsplans „Echte Vielfalt für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten“ ermöglicht das Land viele Veranstaltungen zur geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt.

Mit dieser Fibel erhalten Sie einen Überblick über verschiedene Begriffe der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt. Mein Haus hat die Broschüre gemeinsam mit ehrenamtlich tätigen lsbtiq* Menschen entwickelt, für deren Engagement ich mich herzlich bedanken möchte. Stichwort LSBTIQ*: Auch dieser Begriff wird in der Broschüre erläutert."

Hier kann die Broschüre bestellt werden.

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Heiner Garg: Jeder Mensch in Schleswig-Holstein kann dazu beitragen, dass Vielfalt willkommen ist – Ergebnisse der Online-Befragung „Echte Vielfalt" veröffentlicht

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KIEL. Im Rahmen eines Fachgespräches werden heute (19.12.) Ergebnisse der Online-Befragung zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen (LSBTIQ*) in Schleswig-Holstein vorgestellt. Projektleiterin Dr. Christina Rauh informiert dazu die beteiligten Verbände und Initiativen im Ministerium.

Demnach gibt es in Schleswig-Holstein ein offenes Klima dafür, die eigene sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität mitzuteilen: jede und jeder Zweite bis zum 20. Lebensjahr hat sich gegenüber mindestens einer Person „geoutet". Das „Coming-Out" wurde von 60% der engen Verwandten als positiv aufgenommen. Allerdings gaben auch rund die Hälfte (51%) aller Befragten an, innerhalb der letzten fünf Jahre diskriminierende Erfahrungen gemacht zu haben. Dieser Wert entspricht etwa dem aus anderen Bundesländern.

Familienminister Heiner Garg betont: „Wir brauchen ein Klima der Wertschätzung und des Respektes. Jeder Mensch in Schleswig-Holstein kann dazu beitragen, dass Vielfalt hier willkommen ist. Das erwarte ich auch." Die Ergebnisse der Umfrage zeigten, dass das Land mit dem Aktionsplan Echte Vielfalt auf dem richtigen Weg sei, der gemeinsam fortgesetzt werden müsse. „Alle Menschen sollen hier so leben und lieben können, wie es ihnen entspricht", so Garg.

Im Frühjahr hatten fast 1.000 Menschen, darunter auch Familienangehörige, an der anonymen Online-Befragung teilgenommen, die im Auftrag des Ministeriums erstellt wurde. Die Ergebnisse werden in die Fortsetzung der Initiative „Echte Vielfalt" einfließen, die landesweit Aktionen und Maßnahmen für die Akzeptanz von LSBTIQ* unterstützt. Ergebnisse sind hier online.

Wer mehr erfahren will, was hinter Begriffen wie LSBTIQ* steckt, findet Antworten in der neuen Fibel „Echte Vielfalt", die verschiedene Begriffe der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt erläutert.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Eileen Lara Meier | Christian Kohl | Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431  988-5317 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.sozialministerium.schleswig-holstein.de

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Minister Dr. Heiner Garg: „Echte Vielfalt“, das ist das Motto des Aktionsplans für die Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten des Landes Schleswig-Holstein. Zustande kam dieser Aktionsplan 2014 auf einstimmigen Beschluss des Landtags und wird seitdem getragen von einem breiten Bündnis aus der queeren Community und weiteren zivilgesellschaftlichen Institutionen und Organisationen.

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Mir ist dieser Aktionsplan auch ganz persönlich außerordentlich wichtig. Das Ziel ist klar: eine Gesellschaft, in der alle Menschen, gleich welcher sexuellen Identität und Orientierung, uneingeschränkte Rechte und Achtung genießen. Für mich ist selbstverständlich, dass Bisexuelle, also Menschen, die emotional und sexuell von mehr als einem Geschlecht angezogen werden, Teil dieser Vielfalt sind.

Dabei ist die Gruppe der nicht auf nur ein Geschlecht orientierten Menschen auch in sich durchaus vielfältig, wie auf den folgenden Seiten gezeigt wird. Und sie umfasst sicher weit mehr Menschen, als viele denken. Geringe Sichtbarkeit und damit eine nur eingeschränkte Möglichkeit, sich mit Gleich-Empfindenden austauschen zu können, ist für viele Bisexuelle nach wie vor ein Problem.

Mehr Sichtbarkeit ist das Ziel des internationalen Tages der Bisexualität, der jährlich am 23. September begangen wird. Ich freue mich sehr, dass wir zum 23.09.2017 erstmals die (auch in diesem Heft vorgestellte) Bi-Flagge vor dem schleswig-holsteinischen Sozialministerium hissen werden.

Diese Broschüre will die Vielfalt bisexueller Orientierungen sichtbar machen, will Irrtümer und Vorurteile ausräumen sowie Interesse und Verständnis wecken für eine Lebens- und Liebensweise,
über die viele zwar eine Meinung haben, von der wenige aber wirklich viel wissen. Und sie will Mut zu einem selbstbestimmten und selbstbewussten offenen Umgang mit der eigenen Bisexualität machen.

Das sind wichtige Anliegen, die ich gerne unterstütze. Ich wünsche dieser Publikation gute Verbreitung und viele neugierige und interessierte Leserinnen und Leser!

Dr. Heiner Garg
Minister für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein

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Weltaidstag: Für ein offenes und respektvolles Miteinander im Beruf: Heiner Garg unterzeichnet Arbeitgeberdeklaration der Deutschen Aidshilfe

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KIEL. Vor dem Weltaidstag am Sonntag (1.12.) unterzeichnet Minister Heiner Garg heute (29.11.) in den Räumen der Kieler Aidshilfe die Arbeitgeberdeklaration „positiv arbeiten" der Deutschen Aidshilfe für das Sozialministerium. Anwesend sind dabei der Vorsitzende Uli Manthey und die Geschäftsführerin Ute Krakow des schleswig-holsteinischen Landesverbandes „Kompetenznetz Aids". Die Deklaration ruft zu einem diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben auf.

Minister Heiner Garg betont: „Mit der Unterzeichnung möchte ich auch dazu beitragen, dass HIV-positive Menschen im Berufsleben Offenheit und Respekt erfahren! Bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie muss HIV heute keine Einschränkungen mehr nach sich ziehen. Menschen mit HIV können ihren Beruf ausüben wie andere Beschäftige auch! Auch sie sind bei uns im Ministerium herzlich willkommen! Wenn gewünscht, erhalten sie Unterstützung und Beratung".

 

Menschen mit HIV werden noch immer diskriminiert, erleben Benachteiligungen und sind an ihrem Arbeitsplatz Vorurteilen ausgesetzt. Dabei bestehen meist überholte und falsche Vorstellungen von einem Leben mit HIV: Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wissen lediglich 10 Prozent der Bevölkerung, dass HIV unter erfolgreicher Therapie nicht übertragbar ist. Die HIV-Therapie verhindert die Vermehrung des Virus im Körper und damit auch die Übertragung, wenn im Blut dauerhaft keine HI-Viren mehr nachweisbar sind. Trotzdem haben viele Menschen immer noch irrationale Ängste vor einer Ansteckung. Die aktuelle Kampagne #wissenverdoppeln der Deutschen Aidshilfe soll dem entgegentreten.

Hintergrund:

In Deutschland leben rund 86.000 Menschen mit HIV, in Schleswig-Holstein sind es geschätzt 1500 Menschen, davon mehr als 240 ohne Diagnose. Im Jahr 2018 haben sich 50 Personen in Schleswig-Holstein laut Daten des Robert-Koch-Instituts neu infiziert. Besonders wichtig ist es, dass Menschen, die sich einem sexuellen Risikokontakt ausgesetzt haben, frühzeitig einen HIV-Test machen lassen. Bei Fragen und Unsicherheiten stehen hierzu die Schleswig-Holsteinischen Aidshilfen und Aidsberatungsstellen bereit. Diese finden Sie hier.

Weitere Informationen zur Arbeitgeberdeklaration finden Sie hier.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Christian Kohl | Eileen Lara Meier | Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431  988-5317 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/sozialministerium; www.facebook.com/Sozialministerium.SH oder www.twitter.com/sozmiSH

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