Weiterlesen Der Plan sieht eine neue Unterkunft für trans und gendervariante (aus dem Englischen: gender-nonconforming) https://echte-vielfalt.de/lebensbereiche/lsbtiq/nicht-binaer-gendervariant-genderlos-weder-mann-noch-frau-oder-beides/ Jugendliche vor. So kündigte Bürgermeisterin London Breed am Dienstag an, dass die Stadt in ihrem Zwei-Jahres-Budget 6,5 Millionen Dollar speziell für eine Initiative zur Beendigung der Obdachlosigkeit von trans und gendervarianten Menschen bereitstellen werde, wie das queere Onlinemagazin them berichtete https://www.them.us/story/san-francisco-end-trans-homelesness-2027 . Demzufolge beinhalte der Plan in der Anfangsphase die Bereitstellung von mindestens 150 langfristigen Wohnsubventionen für trans und gendervariante Personen und die Entwicklung einer neuen dauerhaften Wohnanlage für trans und gendervariante Jugendliche. Der Großteil der Mittel werde für kurzfristige Mietzuschüsse und flexible finanzielle Unterstützung für die Bewohner*innen sowie für die Unterstützung der beteiligten gemeinnützigen Organisationen verwendet werden. Fünfhunderttausend Dollar sollen für die Finanzierung von Gesundheitsdiensten für trans und gendervariante Bürger*innen verwendet werden. Trans und gendervariante Personen sind überproportional häufig von Wohnungsunsicherheit betroffen und erleben, wenn sie Zugang zu einer Unterkunft haben, mit größerer Wahrscheinlichkeit Diskriminierung und Missbrauch. Laut der Bürgermeisterin seien trans und gendervariante San Franciscaner*innen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung 18-mal häufiger von Obdachlosigkeit betroffen, wobei die Rate bei BIPOC trans Menschen noch höher sei.
Queer
Weiterlesen Was ist der Unterschied zwischen pansexuell und bisexuell? "Pansexualität" und "Bisexualität" werden manchmal synonym verwendet - und manche Menschen benutzen beide Begriffe, um sich selbst zu beschreiben. Dabei gibt es einen sprachlichen Unterschied, der oft missverstanden wird. "Pan-" kommt von der griechischen Vorsilbe, die "alles" bedeutet. "Bi-" kommt von der griechischen Vorsilbe die "zwei" bedeutet. Pansexualität ist also eine Anziehung zu allen Geschlechtern oder eine Anziehung zu anderen unabhängig vom Geschlecht. Oft wird angenommen, dass der Begriff bisexuell die Anziehung zu zwei Geschlechtern oder die Anziehung zu Männern und Frauen bedeutet (dies ist laut vielen Wörterbüchern immer noch die Definition), aber Bisexualität ist nicht von Natur aus binär. Bisexuelle Menschen fühlen sich sowohl zu Menschen desselben Geschlechts als auch zu Menschen anderen Geschlechts hingezogen. Es gibt sogar den neuen Begriff bi+, der verdeutlicht, dass der Begriff nicht durch binäre Definitionen von Geschlecht und Sexualität begrenzt ist. Viele Menschen verwenden sowohl pansexuell als auch bisexuell, um sich selbst zu beschreiben, je nach Kontext. Und einige pansexuelle und bisexuelle Menschen verwenden auch "queer", um sich selbst zu beschreiben! Fühlen sich pansexuelle Menschen einfach zu allen Menschen hingezogen? Es ist ein Mythos zu glauben, dass pansexuelle Menschen sich einfach zu jedem hingezogen fühlen, dem sie begegnen. Nur weil jemand das Potenzial hat, sich unabhängig vom Geschlecht zu Menschen hingezogen zu fühlen, heißt das nicht, dass er sich mehr oder weniger zu einer bestimmten Person hingezogen fühlt. Das ist so, als würde man sagen, dass sich heterosexuelle Frauen zu allen Männern hingezogen fühlen, was natürlich nicht stimmt. Ist pansexuell ein neuer Begriff? Dem Oxford English Dictionary zufolge gibt es den Begriff "pansexuell" mindestens seit den frühen 1900er Jahren als psychologischen Begriff, der Sex als primären Motivator für Menschen beschreibt. Die heutige Definition gibt es mindestens seit den späten 1960er Jahren. Die Idee einer sexuellen Anziehung, die nicht auf binäre Geschlechterkonstruktionen beschränkt ist, ist nicht neu - es ist nur so, dass immer mehr Menschen glauben, dass dies möglich und positiv ist. Ist pansexuell zu sein dasselbe wie polyamorös zu sein? Obwohl sich viele pansexuelle Menschen auch als polyamorös bezeichnen, geht es bei der Pansexualität um das Geschlecht der Personen, zu denen man sich hingezogen fühlt, während es bei der Polyamorie um die Vorliebe geht, romantische und/oder sexuelle Beziehungen mit mehr als einer Person einzugehen. Nicht alle pansexuellen Menschen sind polyamourös und nicht alle polyamourösen Menschen sind pansexuell.
Was bedeutet es, pansexuell zu sein?
19. Mai 2022Weiterlesen Pansexuell zu sein bedeutet, dass man sich zu Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht hingezogen fühlt, und nicht aufgrund ihres Geschlechts. Oder in den Worten von Lopez, einem*einer Autor*in des queeren Online-Magazins them: "Pan bedeutet, offen zu sein für alles, was mit Liebe zu tun hat, egal ob man auf das Geschlecht achtet oder nicht. Es bedeutet, dass man versteht, dass romantische, emotionale und möglicherweise sexuelle Anziehung auf die Energie ausgerichtet ist, die man von den Menschen empfängt". Dem Oxford English Dictionary zufolge wurde der Begriff pansexuell erstmals 1914 im Journal of Abnormal Psychology verwendet, um sexuelle Gefühle gegenüber jede*n zu beschreiben. Seitdem hat sich der Begriff zu etwas entwickelt, das Menschen mit Stolz tragen, ein Begriff, der die Anziehung zu Menschen aller Geschlechter oder gar keinem Geschlecht beschreibt. In einem Bericht der Human Rights Campaign aus dem Jahr 2018 gaben 14 % der LGBTQ+-Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren an, pansexuell zu sein. Bei Pansexualität gehe es wirklich darum, über den Tellerrand zu schauen und zu sagen: 'Hey, wir wollen, dass sich alle so zeigen, wie sie sind", so Jay Watts, pansexuelle Sexualberaterin und Gründerin des Center for Empowered Sexual Wellness. "Für manche Menschen ist das schwer zu begreifen, weil wir als Gesellschaft nicht gut darin sind, uns so zu zeigen“. Vielmehr, so ließe sich argumentieren, zeigen wir uns im Rahmen binärer Genderkonstrukte, die unser Verhalten und unsere Erwartungen prägen. Wichtig sei deswegen, so Watts, Menschen nach ihrer persönlichen Identität zu fragen (wenn es angemessen und respektvoll ist), anstatt etwas über sie zu vermuten. Lesen Sie hier einen Artikel, der Missverständnisse über Pansexualität richtigstellt.
Weiterlesen "Ich suchte wirklich nach Möglichkeiten, das Problem der Obdachlosigkeit und der Arbeitslosigkeit einzudämmen, das durch [die Trump-Regierung] entstanden war", sagt sie. Jetzt züchten und scheren sie auf einem Stück gemieteten Land in Westcliffe, Colorado Alpakas und bauen eine offene und akzeptierende Gemeinschaft auf. "Wir sind wirklich begeistert von dem, was [die Ranch] geworden ist und wohin sie sich entwickelt", sagt Logue. "Von Anfang an war es unser Ziel, in jedem Bundesstaat ein Tenacious Unicorn einzurichten, damit queere Menschen Zugang haben", erklärt sie. "Mein Zeitplan dafür war 15 Jahre in die Zukunft gerichtet. Ich wollte eine gute Geschäftsfrau sein und nicht zu viel vorhersagen." Doch die Mission und die Idee für die Ranch haben sich tatsächlich durchgesetzt. Logue sagt, dass es nichts ist, was sie absichtlich getan haben. Es ist etwas, das in der Trans- und Queer-Community gebraucht wurde. Das Wachstum war organisch. Bonnie Nelson, Miteigentümerin der Ranch, sagt, die Idee sei nicht neu, wohl aber die Umsetzung. "In der Trans-Gemeinschaft ist es fast so etwas wie ein Meme, dass Menschen eine Kommune gründen wollen, um von allem wegzukommen und ein bisschen freier zu leben als im normalen Leben", sagt Nelson. Die Ranch dient als Zufluchtsort für Menschen für einen Tag oder mehrere Wochen, je nachdem, was die Person, die dort hingeht, braucht und was die Ranch leisten kann. "Zu sehen, wie die Gemeinschaft reagiert und wie die Menschen auf das reagieren, was wir hier draußen tun, hat uns für alle Schwierigkeiten entschädigt, die wir hatten", sagt Logue. "Das ist der Grund, warum wir so hart arbeiten. Letztes Jahr jedoch erhielt die Ranch Drohungen aus dem Internet. Freiwillige Wachleute mussten in der Gegend patrouillieren, nachdem ein paar bewaffnete Personen das Gelände von Tenacious Unicorn betreten hatten. Die Viehzüchter von Tenacious Unicorn haben Waffen, und viele von ihnen wissen, wie man schießt. Letztendlich sei die Ranch eine große Familie. Und Logue, Nelson und die anderenseien bereit, sie zu verteidigen. "Wenn man andere wie eine Familie behandelt und sich wirklich um sie kümmert, für ihre Bedürfnisse da ist und offen für Gespräche ist, dann bildet sich eine Gemeinschaft", sagt Nelson. "Wir tun alle, was wir können, um unser Bestes zu geben und auf diese Weise weiterzukommen." Die Tenacious Unicorn-Crew arbeitet mit anderen Gruppen zusammen, um weitere Tenacious Unicorns in den USA zu gründen, einschließlich der Zusammenarbeit mit indigenen queeren Gruppen. "Wir haben noch eine Menge vor", sagt Logue.
Weiterlesen Wegweisend bestätigte das Gericht mit seiner bereits am Donnerstag getroffenen Entscheidung (AZ 9 U 84/21) ein Urteil des Frankfurter Landgerichts vom 26. August 2021 (AZ 2-30 O 154/20). Vor diesem Urteil hatte Robin Nobicht, eine nicht-binäre Person im Besitz einer Bahncard, gegen die Vertriebstochter der Bahn geklagt, weil es unmöglich war die für die Bahncard hinterlegten Daten hinsichtlich der geschlechtlichen Anrede richtigzustellen – obwohl Nobichts Geschlechtseintrag in der Geburtsurkunde seit Oktober 2019 "ohne Angabe" lautet. Auch beim Onlineticketkauf müssten Menschen zwingend zwischen einer Anrede als Frau oder Herr auswählen. Nobicht vertrat die Ansicht einen Anspruch auf Entschädigung und Unterlassung zu haben, weil das Verhalten der Bahn diskriminierend sei. Den Unterlassungsanspruch bestätigte Landgericht - eine zwingende Auswahl einer Anrede stelle nämlich eine Benachteiligung im Sinn des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes dar, so das Urteil. Einen Anspruch auf Entschädigung bestätige das Gericht jedoch nicht. Das Urteil habe jedoch "Signalwirkung", so Nobichts Rechtsanwältin Friederike Boll. "Wir hoffen, dass jetzt im Onlinehandel bald überall die Möglichkeit eingeführt wird, eine geschlechtsneutrale Anrede zu wählen." Die Bahn hat nun ein halbes Jahr Zeit, um ihre Frageformulare an die Realität nicht-binärer Existenzen anzupassen.
Weiterlesen Los geht es dabei am 28.04 mit "Soziologischen Perspektiven auf Gender & Diversity", gefolgt von einer Reihe spannender Themen, die bis zum 14.07. wöchentlich behandelt werden. Darunter geht es unter anderem um "Diskriminierung durch Algorithmen", "Schwarzfeministische Perspektiven auf Macht und Machtverhältnisse", "Schwangere Väter und Mütter auf der Pirsch" und "Anerkennung – Schlüsselbegriff einer diversitätsbewussten Sozialpädagogik?!". Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18.15 Uhr und finden im Audimax, Hörsaal 1 am Christian-Albrechts-Platz 2 statt. Genauere Informationen können Sie dem Flyer oder der Webseite entnehmen. Hinweis der Veranstalter*innen: "Der Zugang zum Hörsaal ist nicht barrierefrei. Ein Zugang kann organisiert werden (e-Mail an orga@gender.uni-kiel.de). Sofern Sie eine Simultanübersetzung in deutsche Gebärdensprache benötigen, melden Sie sich 14 Tage vor dem jeweiligen Veranstaltungstermin bei dem*der Diversitätsbeauftragten: orga@gender.uni-kiel.de."
Weiterlesen Das zuständige Polizeipräsidium Bochum berichtete über den Vorfall und die erfolgreiche Ermittlung der Tatverdächtigen durch eine eingerichtete Mordkommission. In der Polizeimeldung wurde das trans Mädchen jedoch misgendert und der transfeindliche Hintergrund der Tat nicht erwähnt. Erst als Jess das Krankenhaus im Rollstuhl sitzend kurzzeitig verließ, um dem TV-Sender RTL (mit ihrer Mutter) ein Interview zu geben, wurde öffentlich, dass es sich um ein transfeindliches Hassverbrechen gehandelt hatte. Darin erzählt Jess nicht nur von zahlreichen Mobbingerfahrungen, sondern auch, dass Jess mit den Jungen unterwegs gewesen war – sie gekannt hatte. Doch sie forderte auch Gerechtigkeit und Akzeptanz, und forderte "dass die Leute dafür bestraft werden, was sie mir angetan haben.“ Die Tatverdächtigen sind mit 12 und 13 Jahren jedoch noch nicht strafmündig und sollen mittlerweile getrennt in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht sein. Ob Kindern (denn die Täter waren nun mal auch Kinder) eine Strafe beibringen würde, auf geschlechtliche und sexueller Vielfalt keinen Hass zu empfinden, sei jedoch – trotz der absoluten Nachvollziehbarkeit Jess‘ Forderung nach Gerechtigkeit – dahingestellt. Vielmehr wirft das Ereignis die Frage auf, wie so viel Hass überhaupt bei gleich mehreren Jungen so erstarken konnte, dass sie so brutal handelten. Und es ist auch eine Warnung davor, was entstehen kann, wenn Kinder bei der Erforschung von Vielfalt keine Unterstützung und Bildung erfahren - und ein empfundenes „anders“ sein ihrer Mitmenschen als scheinbar so bedrohlich empfinden, dass sie darauf einprügeln. Vor dem Hintergrund einer weltweiten Welle von Regeln gegen vermeintliche „LGBT-Propaganda“, zuletzt in den USA, sollte dieses unbegreifliche Übel zutiefst ernst genommen werden. Wie es Jess fordert: „Und dass die Leute draußen auch verstehen, was ich sein möchte."
Mythen über trans Personen, richtig gestellt
11. April 2022Weiterlesen Muss man sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterziehen, um trans zu sein? Nein. Man muss sich keiner Operation oder einem medizinischen Eingriff unterziehen, um trans zu sein. Doch viele Medienberichte konzentrieren sich auf die Körperteile und chirurgischen Eingriffe von trans Menschen, was invasiv und entmenschlichend ist. Für einige trans Personen ist eine Operation zur Linderung von Gender-Dysphorie ein wichtiger Teil ihres Übergangs. Doch der Zugang zu chirurgischen Eingriffen ist nicht immer leicht, und die Covid-19 Pandemie hat bereits bestehenden, lange Wartezeiten noch weiter verzögert. Es muss dringend mehr passieren, damit trans Menschen den Zugang zur Gesundheitsversorgung und die Eingriffe erhalten können, die sie benötigen. Für andere trans Menschen ist eine Operation nichts, was sie wollen oder brauchen, um sich mit ihrem Körper wohlzufühlen. Das Gleiche gilt für Hormonbehandlungen wie Testosteron und Östrogen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es beim trans Sein nicht darum geht, ein bestimmtes Aussehen oder bestimmte Körperteile zu haben. So bedeutet eine Transition für jeden Menschen etwas anderes: Es gibt nicht die eine "geschlechtsangleichende Operation" und kein Endziel, das über die Wünsche des Einzelnen hinausgeht. Zusätzlich geht es wohl niemanden etwas an, welche Art von Behandlung eine trans Person erhält oder nicht erhält. Führt das Reden von Lehrern und Ärzten über trans Themen dazu, dass Kinder und Jugendliche denken, sie seien trans, obwohl sie es nicht sind? Nein. Doch Länder wie beispielsweise Russland, Polen, Ungarn und jüngst auch US-Staaten haben Gesetze, die verhindern sollen, dass Schulen für Homosexualität oder trans Sein „werben“. Doch wenn Lehrer*innen, Ärzt*innen, Familien und Betreuer*innen mehr über Geschlecht und Sexualität sprechen, können Kinder ihre Identität besser und freier erforschen. Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht, glücklich zu sein und sie selbst zu sein. Diejenigen, die ihre Identität erforschen und erkennen, dass sie trans sind, verdienen Liebe, Unterstützung und altersgemäße Betreuung. Stimmt es, dass viele Menschen ihre Meinung über ihre Transition ändern? Nein. Die meisten trans Menschen, die eine Transition durchlaufen, tun dies, ohne es zu bereuen. Eine Abkehr davon ist sehr selten ist (weniger als 1%), kommt jedoch vor. Es gibt viele Gründe für eine Transition, und eine De-Transition an sich ist nicht gleichbedeutend mit Reue. Es kann bedeuten, dass eine Person sich nicht mehr als trans identifiziert oder dass sie sich jetzt einem anderen Geschlecht zugehörig fühlt als dem, mit dem sie sich zuvor identifiziert hat. Der häufigste Grund für eine De-Transition ist, dass eine Person mit der Transfeindlichkeit, die sie bei einer Transition erfahren hat, nicht zurechtkommt. Und diejenigen, die den Übergang abbrechen oder bedauern, verdienen fortlaufende Unterstützung und Betreuung, ebenso wie Menschen, die den Übergang vollziehen und für den Rest ihres Lebens in diesem Geschlecht leben. Doch es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Tatsache, dass einige Menschen ihre Transition aus verschiedensten, nachvollziehbaren Gründen, nicht vollziehen, nicht die Erfahrungen und die Existenz von trans Menschen weniger gültig oder real macht. Es bedeutet auch nicht, dass der Zugang zu einer auf Transition basierenden Gesundheitsversorgung noch schwieriger gemacht werden sollte, als er ohnehin schon ist. Lesen Sie hier mehr Wahrheiten zum Thema trans.
Weiterlesen So erklärte Kishwer Falkner, die Vorsitzende des EHRC, die Aufgabe des Gremiums bestehe darin, die Rechte aller zu schützen und sicherzustellen, dass die Menschen in ganz Großbritannien fair behandelt würden. Gründe wie Privatsphäre oder Gesundheit und Sicherheit könnten daher, so Falkner, als Rechtfertigung für den Ausschluss von trans Personen dienen, wenn die Gründe dafür "vertretbar und verhältnismäßig" sind, so die Gleichstellungsbehörde der Regierung. Die Empfehlung folgt auf eine intensive Debatte darüber, ob trans Frauen automatisch Zugang zu geschlechtsgetrennten Räumen wie Wohnheimen, Toiletten, Gefängnissen und Umkleideräumen erhalten sollten. Der am Montag veröffentlichte Leitfaden soll Organisationen wie Krankenhäusern, Einzelhändlern, dem Gastgewerbe und Sportvereinen bei der Umsetzung von Maßnahmen helfen, die rechtmäßig seien und die Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen berücksichtigen würden. So argumentierte das EHRC, dass es "Umstände gibt, unter denen ein rechtmäßig eingerichteter Anbieter von getrennten oder eingeschlechtlichen Diensten den Zugang zu seinen Diensten für trans Menschen ausschließen, ändern oder beschränken kann". Maya Forstater, Geschäftsführerin der trans-feindlichen Kampagnengruppe Sex Matters (dt.: "Geschlechtsorgane sind wichtig"), begrüßte den Leitfaden als "großen Schritt nach vorn". Der neue Leitfaden enthält Beispiele dafür, wie trans Personen "einbezogen" werden könnten, ohne die Würde und Privatsphäre anderer Menschen zu verletzen (z. B. durch "geschlechtsneutrale" Optionen), und besagt, dass jede*r mit Respekt behandelt werden sollte. Fraglich ist jedoch, ob es einen respektvollen Weg gibt, einer trans Frau ihr Frau-Sein abzuerkennen, in dem sie beispielsweise nur Zutritt zu einer „geschlechtsneutralen“ Toilette erhält (ohne, dass solche Toiletten in sich eine schlechte Idee seien, lesen Sie hier mehr dazu) - oder ob es nicht klare Signale von eben solchen Institutionen wie der EHRC bräuchte, die die Tatsache, dass trans Frauen eben Frauen sind, unterstreichen. So kritisierte eine Sprecherin der LGBT+-Rechtsorganisation Stonewall, dass der Leitfaden das Gleichstellungsgesetz von 2010 zu untergraben und den Ausschluss von trans Frauen zu rechtfertigen scheine. "Weit davon entfernt, zu klären, wie die Ausnahmeregelungen im Gleichstellungsgesetz anzuwenden sind, wird die jüngste nicht-gesetzliche Anleitung des EHRC wahrscheinlich noch mehr Verwirrung stiften. Sie scheint der Kernannahme des Gesetzes zuwiderzulaufen, nämlich dass Inklusion der Ausgangspunkt sein sollte, und verlagert den Schwerpunkt auf die Gründe, aus denen trans Menschen und insbesondere trans Frauen ausgeschlossen werden können. Die Beispiele scheinen zu pauschalen Verboten zu ermutigen, anstatt von Fall zu Fall zu entscheiden, und umfassen die Beschränkung des Zugangs zu alltäglichen Einrichtungen wie Toiletten und Sportunterricht, was außergewöhnlich ist. Dies führt zu mehr und nicht zu weniger Verwirrung und zu mehr und nicht zu weniger Risiko einer illegalen Diskriminierung", sagte die Sprecherin.
Weiterlesen Genauer lautet die Antwort darauf, ob trans Frauen in Frauenhäusern aufgenommen werden sollten, dass Frauenhäuser dazu da sind, schutzbedürftige (cis und trans) Frauen zu unterstützen, die unsichere Situationen verlassen. Eine Studie (UK) aus dem Jahr 2018 hat ergeben, dass 41 % der trans Personen im Vereinigten Königreich im vergangenen Jahr ein Hassverbrechen erlebt haben und mehr als eine von vier trans Personen in einer Beziehung häusliche Gewalt durch eine*n Partner*in erlebt hat - und vermutlich gilt dies nicht nur für UK. Es ist daher schwer, sich also vorzustellen, warum diese Frauen von genau der Hilfe abgewiesen werden sollten, die ihnen nicht nur zusteht, sondern die vor Allem oft dringend von ihnen gebraucht wird. Doch es gibt einen chronischen Mangel an Finanzierung und Unterstützung für Frauenhäuser, was dazu führt, dass immer mehr Opfer häuslicher Gewalt, die dringend Hilfe benötigen, abgewiesen werden – vor Allem trans Frauen. Es braucht daher mehr Schutzräume, auch LGBTQ-spezifische Schutzräume, und für Männer und Nicht-Binäre, die genauso wie Frauen von ihren Partner*innen missbraucht werden können. Die Frage danach, ob trans Frauen in Gremien sitzen oder auf Auswahllisten stehen sollten („Frauenquoten“), die Frauen vorbehalten sind, lässt sich ebenso einfach mit „Ja“ beantwortet, aufgrund der Tatsache, dass trans Frauen ja ebenso Frauen sind, wie die cis Frauen für die solche Plätze wohl ursprünglich vorgesehen gewesen waren. Solche Gremien und Auswahllisten, die Frauen vorbehalten sind, sollen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern ausgleichen, mit der alle Frauen – trans Frauen wie cis Frauen - tagtäglich konfrontiert sind. Es scheint daher nur sinnvoll, dass trans Frauen die gleichen Möglichkeiten haben sollten wie cis Frauen. Zudem sind Gremien und Auswahllisten stärker, wenn sie Frauen mit unterschiedlichsten Hintergründen anerkennen und vertreten.