Weiterlesen Die Stiftung setzt sich weltweit für Menschenrechte von LSBTIQ ein und unterstützt Partnerorganisationen im globalen Süden und in Osteuropa. Durch Aufklärung- und Überzeugungsarbeit bei politisch Verantwortlichen sowie Kampagnen gegen Homophobie und strafrechtliche Verfolgung soll die Menschenrechtssituation von LSBTIQ verbessert werden. „In 76 Staaten wird Homosexualität heute noch strafrechtlich verfolgt, in einigen Ländern der islamischen Welt sogar mit Todesstrafe bedroht. Vielerorts sind staatliche Behörden an der Unterdrückung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender beteiligt, verweigern ihnen jeglichen Schutz vor Anfeindungen und Gewalt“ so schreibt die Stiftung über ihr Problemfeld. Auch in Europa schlage Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender mitunter noch Hass entgegen und werden ihre Grundrechte eingeschränkt. Grundlage der Arbeit sind die Yogykarta-Prinzipien, eine Zusammenstellung von Menschenrechtsstandards in Bezug auf sexuelle Minderheiten und LSBTIQ, die von führenden Menschenrechtsexpert*innen entwickelt wurde. Zu den Strategien der Stiftung zählt die direkte Hilfe für LSBTIQ-Organisationen und Projekten im Ausland, die Organisation von Menschenrechtskongressen und Tagungen, internationale Lobbyarbeit, Informationsvermittlung und Forschung. Die Arbeitsschwerpunkte liegen bisher in Afrika, Mittelamerika und Osteuropa. Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung gibt außerdem eine Schriftenreihe heraus. Zu den erschienenen Bänden gehört unter anderem eine deutschsprachige Übersetzung der Yogykarta-Prinzipien.
Ehrenamt und Engagement
lesbisches Wohnprojekt benötigt Geld
27. März 2021Weiterlesen Wie das Berliner Queer-Magazin Siegessäule nun berichtet, fehlen dem Projekt rund eine Million Euro. Die Mittel werden unter anderem für die Projektsteuerung, fachliche Beratung und für die Ausstattung sowie langfristige Sicherung des Wohnprojekts benötigt. Derzeit versucht die Projektgruppe, das Geld über Anträge und Spenden zu akquirieren. Jutta Brambach, Projektleiterin, sieht aber auch die Politik in der Pflicht: „Es braucht einfach mehr – wenn man ein Leuchtturmprojekt lesbischer Sichtbarkeit wirklich umsetzen möchte. Die Politik muss auch Geld in die Hand nehmen. Das geht dann nicht anders.“ Unter rut-wohnen.de finden Sie weitere Informationen, wie das Projekt mit einer Spende unterstützt werden kann.
#ZeigFarbe für LSBTI* im Norden
23. März 2021Weiterlesen Darüber hinaus soll darauf aufmerksam gemacht werden, wie sich die aktuellen Beschränkungen auf das Leben von LSBTI* auswirken. „Die Corona-Pandemie verstärkt die Verletzlichkeit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI*) besonders. Die Gefahr von Gewalt und Anfeindungen, der LSBTI* in familiären Bereichen oder in Geflüchtetenunterkünften ausgesetzt sind, wächst dramatisch an. Zusätzlich finden Beratungs- und Unterstützungsangebote derzeit durch die Beschränkungen nicht statt - Rückzugsräume und Selbsthilfegruppen fehlen. Auf diese prekäre Situation möchten wir mit der Kampagne #ZeigFarbe aufmerksam machen und zu Solidarität aufrufen. Alle Menschen können sich an der Aktion beteiligen. Wer ein Plakat sieht, kann sich davor fotografieren und das Foto mit dem Hashtag #ZeigFarbe in den sozialen Medien teilen. Gemeinsam wollen wir so im ganzen Norden ein Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts setzen“, so Andreas Witolla aus dem Landesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) Schleswig-Holstein. Neben der Kampagne initiierte der LSVD auch das Bündnis für Akzeptanz und Respekt mit über 40 engagierten Organisationen und Vereinen. Mit der Unterzeichnung der Lübecker Erklärung treten sie für die Bekämpfung von Diskriminierung und für Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in Schleswig-Holstein ein. „In kleineren Städten und ländlichen Gemeinden steckt das Thema Akzeptanz von LSBTI* noch in den Kinderschuhen. Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans*- und intergeschlechtliche Menschen sind jedoch auch hier Teil der Gesellschaft und brauchen Räume zum Austausch und Unterstützungsangebote. Um das zu ermöglichen stehen wir mit Vertreter*innen vieler Städte und Gemeinden in Schleswig-Holstein im Austausch. Auch im Bündnis sind Städte und Kreise, aber auch Vereine, Verbände und Unternehmen organisiert und wir freuen uns über jedes neue Mitglied. Gemeinsam treten wir für ein buntes und vielfältiges Schleswig-Holstein ein“, so Andreas Witolla weiter. Die Kampagne wird gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein im Rahmen des Aktionsplans Echte Vielfalt. Pressekontakt LSVD Schleswig-Holstein
Andreas Witolla
T. 0163 7675747
andreas.witolla@lsvd.de
Weiterlesen Die Organisationen zeigen sich über ein zunehmendes von diesen Akteur*innen ausgehendes Klima von Hass und Gewalt besorgt, welches sich nicht nur gegen Menschen mit Behinderung und psychischer oder physischer Erkrankung richte. Es seien alle davon betroffen, die sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft engagierten. „Wir treten ein für Menschlichkeit und Vielfalt. Und wir sind nicht alleine: Wir stehen für Millionen Menschen in Deutschland, die das Auftreten und die Ziele von Parteien wie der Alternative für Deutschland und anderer rechter Bewegungen entschieden ablehnen“, heißt es in der Erklärung Zu den Unterzeichnenden Organisationen gehören unter anderem die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege sowie Selbsthilfe- und Inklusionsorganisationen. „Wir lassen nicht zu, dass in Deutschland eine Stimmung erzeugt wird, die unsere Gesellschaft spaltet schreiben sie in der Erklärung. Auch der Lesben- und Schwulenverband Deutschlands (LSVD) hat die Erklärung mitunterzeichnet. Die Menschen- und Grundrechte seien Grundlage der Arbeit des LSVD, so Henny Engels aus dem Vorstand. „Zu den Grundrechten gehört auch das Recht auf Teilhabe und Schutz vor Diskriminierung. Das gilt auch für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen mit und ohne Behinderung oder psychischer Beeinträchtigung. Gemeinsam treten wir für Menschlichkeit, Vielfalt und Respekt ein“ kommentierte Engels zur Erklärung. Die Erklärung wurde auch in Leichte Sprache übersetzt.
Was ist eigentlich der IDAHOBIT?
13. März 2021Weiterlesen Der 17. Mai wurde als Tag gewählt, da am 17. Mai 1990 die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus der Liste der psychischen Krankheiten gestrichen hatte. Weltweit demonstrieren an diesem Tag LSBTIQ-Aktivist*innen und ihre Allies. Es finden Veranstaltungen statt und werden Kampagnen initiiert. Das internationale IDAHOBIT-Komitee ruft jedes Jahr zu einem Motto auf und dokumentiert die stattgefundenen Aktionen. Auch in Norddeutschland fanden natürlich bisher immer Aktionen statt, auch wenn die Möglichkeiten letztes Jahr durch die Corona-Pandemie begrenzter waren. So demonstrierte der LSVD Hamburg 2020 mit Abstand vor dem Rathaus. In Flensburg leuchteten die „Rainbow Lights“ und wurde unter anderem das gläserne Treppenhaus des Flensburger Rathauses in Regenbogenfarben beleuchtet. Das Motto des diesjährigen internationalen Aktionstages lautet: “Together: Resisting, Supporting, Healing!”. Über die Planungen in Norddeutschland für dieses Jahr wird echte-vielfalt natürlich berichten!
Weiterlesen Noch immer ist es im Profifußball der Männer ein Tabu, sich als schwul zu outen. Zurzeit gibt keinen einzige offen homosexuellen Fußballer im Profifußball der Männer. Deswegen haben Fußballer*innen aus ganz Deutschland nun eine Aktion ins Leben gerufen: Unter dem Hashtag #ihrkönntaufunszählen und einer Erklärung, die im Fußballmagazin 11 Freunde veröffentlicht wurde, sicherten sie homosexuellen Spieler*innen ihre Unterstützung zu. „Wir werden euch unterstützen und ermutigen und, falls notwendig, auch gegen Anfeindungen verteidigen. Denn ihr tut das Richtige, und wir sind auf eurer Seite", heißt es in dem Solidaritätsschreiben. Zu den Unterzeichner*innen des Aufrufes gehören unter anderen Profis wie Max Kruse (1. FC Union Berlin), Niklas Stark (Hertha BSC), Bakery Jatta (Hamburger SV), die Nationalspielerinnen Almuth Schult und Alexandra Popp (VfL Wolfsburg). Auch ganze Mannschaften wie zum Beispiel der 1. FC Köln haben den Appell unterschrieben. Niemand solle zu einem Coming-out gedrängt werden, betonen die Unterzeichner*innen. Dies sei die freie Entscheidung jedes Einzelnen. Denjenigen, die sich dafür entscheiden würden, wollen die Unterzeichner*innen ihre Solidarität zusichern. Es gehöre zu den elementaren Freiheitsrechten jedes Menschen gehört, sich zu seiner sexuellen Orientierung bekennen zu können. In den sozialen Medien wie Twitter wurde die Kampagne begeistert aufgenommen und verbreitet. Der DFB findet die Initiative eine „starke und wichtige Aktion“. Eine Userin kommentiert den Aufruf mit „Ob auf dem Platz, in der Fankurve oder in der Gesellschaft: was zählt ist Respekt, Akzeptanz & Vielfalt. Danke für diese wichtige Aktion @11Freunde_de die zeigt, wir dürfen nicht aufhören gegen Diskriminierung zu kämpfen und seid euch sicher #ihrkönntaufunszählen“.
Weiterlesen Dazu gehört eine Veränderung der konservativen Sexualmoral, die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche, sowie die Akzeptanz von sexuellen Minderheiten. "Die Kirche braucht einen neuen und positiven Zugang zur Sexualität, ihrer bewussten Gestaltung und der Tatsache, dass Sexualität zum Leben gehört“, so die Reformer*innen. Heterosexuelle, Lesben, Schwule, trans- und intergeschlechtliche Menschen – alle gehörten selbstverständlich zur Kirche. Hier dürfe es keine Verurteilungen und Diskriminierungen mehr geben. In Anbetracht der steigenden Kirchenaustrittszahlen stellen die Akteur*innen abschließend die mahnende Frage an die Bischöfe: "Welche Zukunft hat die Kirche ohne Gläubige?" Das Bündnis appelliert eindringlich: "Verspielen Sie die letzte Chance nicht!" In der Tradition Luthers schlugen außerdem Aktivist*innen der Reformbewegung Maria 2.0 Thesenpapiere an die Türen von Kirchen. In dem Papier mit sieben Thesen fordern sie unter anderem den Zugang für Frauen zu allen Ämtern, die Abkehr vom Klerikalismus und damit verbundenen Machtstrukturen sowie die Abschaffung des Zölibats.
Was ist eigentlich ein „Ally“ – und wie kann ich einer sein?
27. Februar 2021Weiterlesen Für die LSBTIQ* Community ist ein Ally eine heterosexuelle und cisgeschlechtliche Person, die queere Menschen unterstützt und sich für ihre Rechte und Anliegen einsetzt. Hier gibt es jedoch kein allgemeingültiges Regelwerk: Ein Ally muss sich bilden, einsetzen, handeln, und aus Fehlern lernen können. Wie Expert*innen dem Oprah-Magazin mitteilten gibt es dabei jedoch Richtlinien, die dabei helfen können, ein guter Ally zu sein. Das erste ist dabei die Anerkennung des eigenen Privilegs und dessen Einsatz zum Guten. Dieses äußert sich beispielsweise schon darin, dass eine cisgeschlechtliche Person keine Sorge haben muss, am Arbeitsplatz für ihre Geschlechtsidentität angegriffen zu werden – während das Nationale Zentrum für transgeschlechtliche Gerechtigkeit in den USA fand, dass dort über drei Viertel von trans Menschen Diskriminierung erfahren. In Deutschland erleben laut Antidiskriminierungsstelle des Bundes 67,4 Prozent – fast drei Viertel – soziale Herabwürdigung. Dagegen kann sich ein Ally einsetzen, indem sie/er Menschen korrigiert, wenn sie trans Kolleg*innen mit den falschen Pronomen ansprechen („misgendern“) – auch, wenn die betroffene Person gar nicht da ist. Außerdem sollte sich ein Ally immer gegen Beleidigungen oder queer-feindliche Witze aussprechen. Nicht nur in konfrontativen Situationen jedoch kann Allyship (Engl.: „Verbundenheit“) geübt werden: Wer in ihrer/seiner E-Mail-Signatur Pronomen angibt, de-stigmatisiert auch die Pronomens-Angabe für trans oder nicht-binäre Personen. Und wer sich dabei unsicher über die (Hinter-)Gründe dieser Themen ist, sollte sich als Ally selbst fortbilden, recherchieren, lesen, und zuhören, und erst dann informierte Fragen stellen – anstatt die Erwartung zu haben, alles von queeren Menschen erklärt zu bekommen. Umso offener man bei dem Stellen informierter Fragen ist, desto leichter wird es zu lernen und effektiv zu kommunizieren, so Menschenrechtsaktivistin Maybe Burke: „Lass Leute von Anfang an wissen, dass Du für Anleitung und Feedback offen bist“. Wie der schwule Journalist Carlos Maza in seiner Anleitung schreibt: Als Ally sollte man den queeren Menschen im eigenen Umfeld zuhören, sie fragen, wie es ihnen geht, und sich dabei bewusst machen, dass sie potentiell Dinge durchgemacht haben (oder noch immer durchmachen), die für eine heterosexuelle und cisgeschlechtliche Person unvorstellbar sind – und dabei Unterstützung anbieten wo es geht, ohne sich in die Rolle des „Retters“ zu begeben. Der Weg zur Gerechtigkeit muss gemeinsam gegangen werden, und nicht-queere Menschen tragen dabei die gleiche Verantwortung wie LSBTIQ* - nur wer dies spürt und sich über das eigene Handeln nicht profiliert kann ein wahrer Ally sein.
Weiterlesen Ein Gastbeitrag von Frank Thies. Noch vor der Bundestagswahl am 26.9.2021 soll der Artikel 3 des Grundgesetzes geändert werden. Bislang heißt es: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ [caption id="attachment_10966" align="aligncenter" width="240"] (c) @AllOut[/caption]
Doch nun sollen drei Themen im Grundgesetz angegangen werden: 1. Der Rassebegriff soll ersetzt werden. 2. Die Kinderrechte sollen verankert werden. 3. Die geschlechtliche und sexuelle Identität soll geschützt werden. Doch während die Presse bislang oft über die Änderung des Rassebegriffs berichtet hat, fallen die anderen beiden Themen eher unter den Tisch. Außerdem wünscht sich so manch LSBTI*-feindliche Person, dass der Schutz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter*, Queers, Pansexuellen, Nicht-Binären und Asexuellen keinen Einzug erhält. Seit langer Zeit gibt es den Runden Tisch „Ergänzung Artikel 3 GG“ mit vielen Videokonferenzen, an der u.a. All Out, der LSVD, das Aktionsbündnis gegen Homophobie e. V., BiNe – Bisexuelles Netzwerk e. V., Bundesverband Trans*, CSD Deutschland e. V., Intersexuelle Menschen e. V., Projekt 100% Mensch gUG und alle queeren Untergruppen der großen demokratischen Parteien beteiligt sind. An dem Appell auf der Website grundgesetz-fuer-alle.de wurde lange gefeilt, damit alle ihn tragen können. Da es in der Politik auch oft um Befindlichkeiten geht, musste einiges berücksichtigt werden. Die Zeit drängt, denn Bundesregierung und Bundestag verhandeln gerade über die Änderung des Grundgesetzes. [caption id="attachment_10967" align="aligncenter" width="240"] (c) @AllOut[/caption]
Zu den prominenten Erstunterzeichnenden gehören u. a. Anne Will sagt: „Es ist höchste Zeit, sowohl den Rassebegriff aus dem Artikel 3 GG zu streichen, als auch queere Menschen endlich durch das Grundgesetz vor Diskriminierung zu schützen.“ Mit-Organisator Frank Thies vom Bisexuellen Netzwerk meint dazu: „Als Lehrer und Bi-Aktivist liegt mir der Schutz vor Diskriminierung am Herzen. Bisexuelle werden oft unsichtbar gemacht – bitte nicht auch noch im Grundgesetz!“ [caption id="attachment_11003" align="aligncenter" width="190"] (c) Frank Thies[/caption]
Schließlich wurden gleichgeschlechtlich liebende Männer noch bis 1994 mit dem im Dritten Reich verschärften Paragraf 175 verfolgt. Der Appell fordert alle Mitglieder und Fraktionen des Deutschen Bundestags auf, alle Menschen der queeren Community durch die Ergänzung des Artikel 3 (3) GG zu schützen. Abwiegelungen, dass die jetzige Form ausreiche, wird u. a. aus obigem Grund nicht geteilt. Ferner wird der Gesetzesänderungsentwurf der Fraktionen FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen begrüßt. Nach dem Eklat der SPD in dem Onlinetalk mit der LSBTI*-feindlichen FAZ-Feuilletonchefin Sandra Kegel hat die Partei nun eine Chance zu zeigen, ob sie auf der Seite der queeren Menschen steht. Denn für eine Änderung des Grundgesetzes bedarf es einer Zweidrittel-Mehrheit. Und so zählt jede Stimme. Das Logo von „Grundgesetz für alle“ soll an das für die „Ehe für alle“ erinnern. Das Start-Kampagnenbild ist nur eins von vielen, mehr Vielfalt versprechen die Designer*innen für die Zukunft. Der Hashtag lautet #GrundgesetzFürAlle, gerne ergänzt durch #Artikel3. Wer die Idee unterstützen will, kann das durch Teilen der Kampagnenseite, Teilen der Petition und Machen einer Instastory oder Facebook Story tun. Die Petition kann hier unterschrieben werden.
Weiterlesen Denn durch die Pandemie sind viele LSBTIQ-Vereine in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Wie Queer.de berichtete hatte die Hannchen-Mehrzweck-Stiftung (hms) deswegen schon im vergangenen Jahr 20.000 Euro in Unterstützungen ausgezahlt. Diese Jahr läge der Fokus jedoch auf dem Erhalt queerer Räume außerhalb der Großstädte, und auf der Aufrechterhaltung von Angeboten für von der Krise besonders betroffene LSBTIQ, wie unter anderem queere Geflüchtete, Sexarbeiter*innen, und Obdachlose. Warum die Unterstützung queerer Projekte so wichtig ist, geht aus der Erzählung der promovierenden Person Francis Seeck hervor, die*der in einem Interview zu den Effekten der Pandemie auf queere Menschen schildert: „Für eine Interviewpartnerin, die chronisch krank, älter und von Klassismus betroffen ist, hatte die Krise ganz dramatische Auswirkungen. Sie musste aus einem Hausprojekt in der Großstadt zurück in ihr Heimatdorf ziehen, wo sie nicht mehr geoutet als trans* Person leben kann und von Isolation und Ausgrenzung betroffen ist. Sie meldete sich mit suizidalen Gedanken bei mir.“ Außerdem seien überdurchschnittlich viele trans und nicht-binäre Personen von Einkommensausfällen betroffen, da sie oft im sogenannten „purple collar“-Dienstleistungssektor arbeiten, zum Beispiel in queeren Bars oder prekär freiberuflich. Seeck sieht daher in der Krise eine große Gefahr für die queere Gemeinschaft: „Ich frage mich, welche queeren Bars und Räume nach der Corona-Krise noch bestehen werden“. Deswegen sind Soli-Fonds wie die der hms von so großer Wichtigkeit für den Fortbestand solcher Räume. Gemeinnützige Vereine können hier einen Antrag stellen, wenn sie den folgenden Förderkriterien entsprechen: